26 Weltcup-Rennen hat Alexis Pinturault im letzten Winter bestritten. Dazu kamen 4 WM-Rennen in Cortina, in denen der Franzose Kombi-Silber und Super-G-Bronze holte.
Entsprechend ausgelaugt war Pinturault danach. «Es war sehr wichtig, nach der Saison etwas komplett anderes zu machen als Skifahren», sagte der 30-Jährige vor dem ersten Rennen in Sölden. Ein Blick auf sein Instagram-Profil verrät: Ob Wakesurfen, Mountainbiken, Motorcross oder Quad fahren – dem Franzosen wurde es ganz offensichtlich nicht langweilig.
Pinturault hat im Sommer aber auch geschuftet. Immerhin ist er als letztjähriger Gesamtweltcupsieger so etwas wie der grosse Gejagte. Den erneuten Gewinn der grossen Kristallkugel nannte er zwar nicht als explizites Ziel. Als ausgewiesener Allrounder ist er aber zumindest Mitfavorit im Kampf um die meisten Weltcup-Punkte.
Ausgeglichener Kalender als Nachteil?
Vielleicht hält sich Pinturault mit einer Ansage aber auch deshalb zurück, weil die FIS den Rennkalender heuer ausgeglichener gestaltete. Heisst: Anders als im letzten Winter, in dem es deutlich mehr Technik- als Speedrennen gab, ist die Anzahl Rennen pro Disziplin diesmal ausgeglichener.
Gerade für einen Marco Odermatt, der sich mit dem Franzosen in der letzten Saison lange ein Duell um die grosse Kugel geliefert hatte, ein Vorteil. Zudem wird mit Aleksander Kilde auch der Gesamtweltcupsieger der Saison 2019/20 wieder mitmischen wollen. Der Norweger hatte sich im Januar einen Kreuzbandriss zugezogen und konnte keine Rennen mehr bestreiten. Auch für Sölden ist er noch nicht bereit.
Tastet sich Pinturault an die Abfahrt heran?
Pinturault sieht bei den Schweizern noch einen weiteren Vorteil. Weil die Skifahrer aufgrund der anhaltenden Einschränkungen durch das Coronavirus im Sommer nicht nach Südamerika oder Neuseeland reisen konnten, mussten Alternativen her. Und diese stehen Swiss-Ski mit der Diavolezza, Saas-Fee oder Zermatt zur Verfügung.
«Schon im letzten Winter waren die Schweizer in Sölden super schnell», erinnert sich Pinturault. Dies sei sicher auch den Möglichkeiten während der Saisonvorbereitung geschuldet. «Sie können dort zwei Monate auf guten Pisten trainieren, dass ist sicher ein Vorteil», so der Franzose.
Ein noch grösseres Programm als im letzten Winter will sich Pinturault im Kampf um zusätzliche Weltcup-Punkte aber nicht aufhalsen. «Ich werde sicher nicht in allen Disziplinen starten», sagt er. Um dann aber nachzuschieben, dass er einen oder zwei Starts in Abfahrten geplant hat.