Am Freitagmittag hat Lucas Braathen die Ski-Welt geschockt. Der 23-Jährige, der zu den Stars gehörte und dem noch eine grosse Zukunft vorausgesagt wurde, beendete aus dem Nichts seine Karriere. Nicht nur viele Fans, auch seine Teamkollegen und Konkurrenten erwischte er mit dieser überraschenden Ankündigung auf dem falschen Fuss.
«Es war schmerzhaft, aber auch wunderschön», erzählte Braathen an der Medienkonferenz über den Moment, als er den Entscheid seinen Teamkollegen mitteilte. «Ich sagte ihnen am Donnerstagabend dasselbe, was ich heute euch sage. Sie verstehen und kennen mich und haben mich deshalb nur unterstützt.»
Nur eine SMS an den Verband
Weniger elegant löste er die Sache mit dem Informieren des Verbands. Braathens Vater sagte an der Medienkonferenz, dass er versucht habe, den sportlichen Leiter kurz vorher zu erreichen. Weil dies nicht möglich gewesen sei, habe er Claus Johan Ryste eine SMS mit der unverhofften Nachricht geschickt.
Dies bestätigte Ryste in einer Verbandsmedienmitteilung, die man später verschickte. «Ich wurde kurz vor Beginn der Pressekonferenz über Lucas' Entscheidung informiert, die für mich und die anderen Mitglieder des Betreuungsteams völlig überraschend kam», wurde er zitiert.
Neureuther will sich mit ihm vermählen
Auf Instagram postete Braathen lediglich ein kurzes Video mit dem Wort «Danke». Darunter gab es viele Reaktionen, auch aus dem Skizirkus. Der Schweizer Loïc Meillard kommentierte ein trauriges Emoji sowie ein Herz. Der deutsche Ex-Profi Felix Neureuther will den Norweger gar mit drastischen Mitteln vom Rücktritt abhalten: «Wenn es wegen dem Verband ist, würde ich dich heiraten und dann kannst du für Deutschland starten. Meine Frau wäre damit völlig einverstanden.»
Auch der Franzose Johan Clarey, der seine Karriere im Frühling beendet hatte, schrieb: «Das kannst du nicht machen! Menschen wie du sind so wichtig für unseren Sport, ich hoffe, das ist nicht definitiv. Das System muss sich ändern, aber das ist ein grosser Verlust.»
Sein Landsmann Julien Lizeroux meinte dagegen: «Freiheit in ihrer schönsten Form. Du bist der wahre König, Lucas.» Auch Braathens Teamkollege Atle Lie McGrath sandte Unterstützung mit den Worten «immer bei dir».
Für Comeback müsste sich viel ändern
Überwiegend ist in den Kommentaren jedoch Überraschung und Unverständnis über den frühen Rücktritt zu finden. Auch Christof Innerhofer, Alex Vinatzer oder Kjetil Jansrud kommentierten traurige Emojis unter den Post.
Ein Comeback steht aktuell aber nicht zur Debatte. «Jetzt ist die Antwort nein, aber wenn ich durch ein Wunder herausfinde, dass es eine Möglichkeit ist, müsste es eine ganz andere Welt sein, in die ich zurückkehre», so Braathen.