Am Montag vor einer Woche ist David Poisson bei einer Trainingsfahrt im kanadischen Nakiska ums Leben gekommen. Das Unglück geschah an einer Stelle, die zu den nicht als riskant eingestuften Passagen gehört.
Es gibt eine Zeit vor und eine Zeit nach dem Poisson-Unfall.
Der 35-jährige Franzose verlor aus ungeklärten Gründen einen Ski, rutschte unter dem Sicherheitsnetz, einem «B-Netz», hindurch und prallte gegen einen Baum . Ein Unfall, den keiner kommen sah – und der Vieles verändert hat.
Dieses Wochenende stehen in Lake Louise die ersten Speed-Rennen des Winters an. Am Mittwoch trafen sich Weltcup-Athleten und -Betreuer zu einer Gedenkzeremonie. Für die Rennen vom Wochenende verteilte die FIS spezielle Startnummern mit Poissons Namen, im Ziel erinnern Banner an den Verunglückten.
«Wir sind Konkurrenten, aber wir sind auch eine Familie. Es sind sehr schwierige Momente», sagt etwa Mathias Berthold, der Cheftrainer der Deutschen.
Vor der ersten Abfahrt des Olympia-Winters wurden nun die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. «Normalerweise versuchen wir, eine Abfahrt eher knackiger zu machen. Nun haben wir es aber etwas ruhiger gestaltet, um die Aufgabe nicht zu schwierig zu machen», erklärte Chef-Renndirektor Markus Waldner.
«Wir wollen, dass alle gesund ins Ziel kommen.» Massnahmen wie diese würden sich nun durch den Olympia-Winter ziehen, betonte Waldner. Das erste Training wurde am Mittwoch durch Schneefall verunmöglicht.
Für Waldner wie den gesamten Skizirkus gibt es «eine Zeit vor und eine Zeit nach dem Poisson-Unfall». Viele Fahrer – nicht nur die Franzosen – hätten zu kämpfen, um sich voll zu konzentrieren, meint der Renndirektor. Deshalb mache es Sinn, die Strecke ein wenig zu entschärfen.
Poissons Mutter wünscht Start
Dass die Franzosen zum ersten Speed-Wochenende überhaupt antreten, hat auch mit Poissons Mutter zu tun. Auch auf ihren Wunsch wird das französische Team in Lake Louise starten.
Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 13.11.2017, 18:30 Uhr