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Weinender Roger Federer 2009 in Melbourne
Legende: Von den Tränen übermannt Roger Federer 2009 in Melbourne. Keystone

Titel, Tränen, Tiefpunkte 8 hochemotionale Schweizer Sportmomente

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – der Sport bedient die gesamte Gefühlsskala. Die Schweiz ist da keine Ausnahme.

Sarah Meiers europameisterliche Abschiedskür

Den Höhepunkt ihrer Profilaufbahn hatte sich Eiskunstläuferin Sarah Meier für ihren allerletzten Wettkampf aufgespart. Vor der Heim-EM 2011 war sie wegen einer Verletzung monatelang ausgefallen. Doch in Bern passte plötzlich alles. Auf Platz 3 im Kurzprogramm folgte die perfekte Kür – und damit die Goldmedaille. Dank diesem Coup wurde Sarah Meier 2011 auch Schweizer Sportlerin des Jahres.

Federers Tränen in Australien 2009

Kaum eine Niederlage hat Roger Federer so zugesetzt wie jene im Australian-Open-Final 2009. Dabei gewann er mit 174:173 sogar einen Punkt mehr als der siegreiche Rafael Nadal. Bitterer war für Federer aber, dass er nicht Pete Sampras’ Rekord von 14 Grand-Slam-Titeln hatte egalisieren können. Die Enttäuschung sass so tief, dass Federers Schluchzen eine Dankesrede erst im zweiten Anlauf zuliess.

Die Nati und der Doppeladler

Nach dem 2:1 der Nati an der WM 2018 gegen Serbien war nicht der Sport das Gesprächsthema. Die Schweizer Torschützen Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri hatten beim Jubeln mit ihren Händen das albanische Wappentier geformt und so die gegnerischen Zuschauer provoziert. Beide erhielten letztlich Geldbussen – und «Doppeladler» wurde zum Schweizer Wort des Jahres 2018 gekürt.

Gisin jubelt mit Maze – und weint mit «Omi»

Dominique Gisins Triumph in der Olympia-Abfahrt 2014 war ein Sieg der Superlative. 20 Jahre nach Vreni Schneider hatte die Schweiz endlich wieder eine Olympiasiegerin im Ski alpin. Und erstmals in der Olympia-Geschichte gab es mit Gisin und Tina Maze zwei zeitgleiche Abfahrtssiegerinnen. Für die 28-jährige Gisin war es der späte Höhepunkt einer von Knieverletzungen geprägten Karriere.

YBs erster Meistertitel nach 32 Jahren

Am 28. April 2018 waren der Siegtreffer von Jean-Pierre Nsame in der 89. Minute und ein kurz zuvor von Goalie Marco Wölfli gehaltener Penalty die Ouvertüre einer veritablen Eruption im Berner Stade de Suisse. Mit dem Schlusspfiff der Partie gegen Luzern waren die Young Boys erstmals seit 1986 wieder Meister. Der kollektive Freudentaumel auf dem Berner Kunstrasen kannte keine Grenzen.


Yule schreibt Geschichte am «Chuenisbärgli»

Heimkulissen sorgen im Sport oft für eine emotionsgeladene Stimmung. Ein vortreffliches Beispiel hierzu ist, wie Daniel Yule 2020 in Adelboden seinen Sieg zusammen mit dem Publikum zelebrierte. 13 Jahre nach Marc Berthod war Yule erst der zweite Schweizer Slalomsieger am «Chuenisbärgli» – und der erste Schweizer überhaupt, der im Slalom drei Weltcupsiege erringen konnte.

Die «Schande von Instanbul»

2005 entlud sich der Frust einer ganzen Nation, nachdem die Schweizer Nati in der Barrage für die WM 2006 die Türkei bezwungen hatte. In den Katakomben des Istanbuler Stadions kam es direkt nach Spielende zu Tumulten. Als Konsequenz der Handgreiflichkeiten kassierte die Türkei sechs Geisterspiele. Beni Huggel verpasste auf Schweizer Seite wegen sechs Spielsperren die WM 2006.

Federers fulminantes Comeback 2017

Zwei Garanten für grosse Emotionen sind gelungene Revanchen und unerwartete Comebacks. Roger Federer kombinierte zu Beginn des Jahres 2017 diese beiden Elemente kurzerhand. Seit Wimbledon 2012 wartete der Maestro zu diesem Zeitpunkt bereits auf einen weiteren Gewinn eines Grand-Slam-Turniers.

Nach halbjähriger Verletzungspause reiste er ohne grosse Erwartungen zu den Australian Open. Zu den Turnierfavoriten zählte ihn nach der ersten langen Pause seiner Karriere niemand. Doch Federer gewann das Turnier. Im Final besiegte er Rafael Nadal, gegen den er 2009 an gleicher Stätte – siehe oben – verloren hatte.

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