Simple Lyrics in den Ohren - So haben sich Songtexte in den letzten 50 Jahren verändert
Statt auf komplexe Sprachpoesie setzen Musikerinnen und Musiker immer öfter auf Emotionalität. Und die Songs weisen einen eingeschränkten Wortschatz auf, kommt eine neue Studie zum Schluss.
Vielleicht rappt es gerade in Ihren Ohren. Statistisch gesehen ist es aber wahrscheinlicher, dass Taylor Swift oder The Weekend Sie begleiten. Doch was singen die da genau – verschachtelte Reime oder zehnmal den gleichen Refrain?
Das hat auch Forschende der Universität Innsbruck interessiert.
Die neue Song-Studie
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Das Forschungsteam um Eva Zangerle untersuchte 12'000 englische Songs, die in den letzten fünf Jahrzehnten (von 1980 bis 2020) veröffentlicht wurden und den fünf Genres Pop, Rock, R&B, Country und Rap zugeordnet werden.
Wut ist im Trend
Die Datenauswertung zeigt, dass Songs über die Zeit immer repetitiver wurden. Daher kommen Lieder insgesamt einfacher und eingängiger daher. Auch der Wortschatz wurde eingeschränkter, insbesondere in Rock- und Rap-Songs. Trotzdem weisen auch moderne Rap-Songs noch eine hohe sprachliche Komplexität auf im Vergleich zu jenen aus anderen Genres, so die Autoren.
Leichter verdauliche Songs – was dahintersteckt
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Sind Musikerinnen und Musiker weniger kreativ oder warum tendieren sie zu einfacheren Lyrics? Die Studienautorinnen und -autoren diskutieren diese Entwicklung und führen sie teilweise darauf zurück, dass eingängige Songs von Streaming-Plattformen bevorzugt werden. Denn diese Lieder würden ein breiteres Publikum ansprechen und seien deshalb eher kommerziell erfolgreich.
Auch der veränderte Musikkonsum könne damit zusammenhängen, spekulieren die Autoren. Etwa, dass immer mehr Leute Musik im Hintergrund laufen lassen.
Tendenziell sind die Texte persönlicher und emotionaler geworden. In R&B, Pop und Country werden mehr negative Themen besungen. Und Musikerinnen und Musiker scheinen Dampf ablassen zu wollen. Sie verwenden in ihren Texten häufiger Wörter, die mit Wut in Zusammenhang stehen.
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