27.11.2025, 10:03 Uhr
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Pensionierung abschaffen – Neuer Ansatz oder Illusion
Weiterarbeiten nach 65 – freiwillig, offen, ohne starre Grenzen.
So sieht die Zukunft aus, die Publizist Felix Müller in seiner neuen Streitschrift skizziert.
Doch passt dieses Modell zu den unterschiedlichen Lebensläufen?
Und wer gewinnt oder verliert mit völliger Flexibilität?
Moderation:
Sandra Schiess
, Redaktion:
Sandra Schiess
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Der Publizist und ehemalige Chefredaktor der NZZ am Sonntag, Felix E. Müller fordert in seinem neuen Buch einen radikalen Umbau der Altersvorsorge. Er will das fixe Rentenalter aufheben und die Pensionierung ganz abschaffen. Menschen sollen selbst entscheiden können, wie lange sie arbeiten. Müller argumentiert, das heutige System sei nicht mehr zeitgemäss und volkswirtschaftlich schädlich, weil gesunde und arbeitsfähige Personen unabhängig von ihrer Situation mit 65 aus dem Erwerbsleben gedrängt würden.
Auf der anderen Seite stehen Stimmen, die vor einer solchen Liberalisierung warnen. SP-Nationalrätin Barbara Gysi beschäftigt sich seit Jahren in der nationalen Sozialkommission mit der Altersvorsorge. Sie betont, dass Reformen die unterschiedlichen Belastungen der Berufsgruppen berücksichtigen müssen. Viele Menschen – etwa in körperlich anspruchsvollen oder tief entlöhnten Berufen, hätten schon heute Mühe, überhaupt bis 65 durchzuhalten. Für sie wäre ein flexibles Rentenalter ohne Schutzmechanismen ein zusätzliches Risiko.
Gäste in der Sendung "Forum" über die Zukunft der Pensionierung und die Frage: "Sollen alle selbst bestimmen, wie lange sie arbeiten?" diskutieren
- Felix E. Müller, Publizist und Autor
- Barbara Gysi, Nationalrätin SP
Redaktion: Sandra Schiess
Online: Mark Schindler