Fünfjährig war Myrthe Kahn, als die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht übernahmen. Neun, als ihr Grossvater ins Konzentrationslager Dachau verschleppt wurde. Der Familie gelang es, die Grosseltern in die Schweiz zu holen. Mit Schrecken verfolgten sie die Gräueltaten des Holocaust im Nachbarland, nahmen Flüchtlinge auf, verwandte und gänzlich unbekannte.
«Das Schweizer Judentum hat Grosses geleistet zu dieser Zeit», sagt Historikerin Barbara Häne. Denn die Verantwortung für die rund 20'000 jüdischen Flüchtlinge, die während der Nazi-Herrschaft in die Schweiz entkamen, mussten die Schweizer Jüdinnen und Juden tragen. Eine entscheidende Rolle spielte dabei der VSIA, später unbenannt in VSJF, das jüdische Flüchtlingshilfswerk, deren Präsidentin Myrthe Dreyfuss-Kahn später wurde. Geprägt von den Erfahrungen in ihrer Jugend und der Kindheit, setzte sie sich für Flüchtlinge ein, holte etwa während der Balkankriege 80 Jüdinnen und Juden aus Sarajewo – und empfing sie persönlich am Busbahnhof.
Der Einsatz für Menschen, die weniger Glück hatten im Leben, war für Myrthe Dreyfuss-Kahn zeitlebens eine Selbstverständlichkeit – und Teil ihrer Religiosität. Im Januar ist Myrthe Dreyfuss-Kahn verstorben. Eine weitere Stimme ist verstummt, die von den Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg erzählen konnte.
In der Sendung zu Wort kommen:
· Myrthe Dreyfuss-Kahn, Doyenne des Schweizer Judentums, vormals Präsidentin des VSJF
· Barbara Häne, Historikerin und Forschungsverantwortliche des Jüdischen Museums Basel
· Gabrielle Rosenstein, ehemalige Präsidentin des VSJF
· Walter Schmid, ehemaliger Zentralsekretär der Schweizerischen Flüchtlingshilfe,
Präsident der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe und Stiftungsratspräsident des HEKS
Autorin: Nicole Freudiger
«Das Schweizer Judentum hat Grosses geleistet zu dieser Zeit», sagt Historikerin Barbara Häne. Denn die Verantwortung für die rund 20'000 jüdischen Flüchtlinge, die während der Nazi-Herrschaft in die Schweiz entkamen, mussten die Schweizer Jüdinnen und Juden tragen. Eine entscheidende Rolle spielte dabei der VSIA, später unbenannt in VSJF, das jüdische Flüchtlingshilfswerk, deren Präsidentin Myrthe Dreyfuss-Kahn später wurde. Geprägt von den Erfahrungen in ihrer Jugend und der Kindheit, setzte sie sich für Flüchtlinge ein, holte etwa während der Balkankriege 80 Jüdinnen und Juden aus Sarajewo – und empfing sie persönlich am Busbahnhof.
Der Einsatz für Menschen, die weniger Glück hatten im Leben, war für Myrthe Dreyfuss-Kahn zeitlebens eine Selbstverständlichkeit – und Teil ihrer Religiosität. Im Januar ist Myrthe Dreyfuss-Kahn verstorben. Eine weitere Stimme ist verstummt, die von den Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg erzählen konnte.
In der Sendung zu Wort kommen:
· Myrthe Dreyfuss-Kahn, Doyenne des Schweizer Judentums, vormals Präsidentin des VSJF
· Barbara Häne, Historikerin und Forschungsverantwortliche des Jüdischen Museums Basel
· Gabrielle Rosenstein, ehemalige Präsidentin des VSJF
· Walter Schmid, ehemaliger Zentralsekretär der Schweizerischen Flüchtlingshilfe,
Präsident der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe und Stiftungsratspräsident des HEKS
Autorin: Nicole Freudiger