Die ganze Welt – online only. Geht das so weiter, hat das Internetz nach der Coronakrise keine Löcher mehr, denke ich manchmal auf dem herrlich kurzen Heimweg aus dem Homeoffice in die Küche, wo die Kinder (wie süss!) gerade einen Kuchen backen, bevor sie sich wieder Saures geben. Dabei hat doch niemand Geburtstag?
Hausmann, herrlich! Endlich Zeit für Heimarbeit, und die kann auch offline unheimlich Spass machen. Klaro: Ich bewundere all die Fernlernwilligen und Kulturkonsumenten, die gleich nach Büroschluss in ein Twitterkonzert rennen, keine einzige Facebookveranstaltung verpassen und sich Terabytes von Ted Talks reinziehen, als ob es ein Morgen gäbe.
Meine Bildungslücken sind leider so gross, dass dieser Shutdown bis mindestens Ende 2030 dauern müsste, damit es nicht mehr hohl klingt, wenn mich jemand vor den Kopf stösst. Aber auch ich habe ein paar Löcher, die ich mir zu stopfen vorgenommen habe in den nächsten Tagen, Wochen, möglicherweise Monaten. Ich sage nur: Motten.
Die Mehrzahl meiner Wollpullover sehen aus, als hätten sie ein kleineres Kettenhemdenmassaker überlebt. Jetzt ist also Stopfgarn mein roter Faden im Leben, wenn die Abendsonne gülden durch das Fenster der Studierstube blinzelt. Einfädeln, ausatmen: Ihr habt keinen Stich, rufe ich, ein Däumling mit Degen, der nur ungern zugibt: Ganz ohne digitale Seitenblicke geht’s noch nicht.
- Flicken für Anfänger. Löcher in Pullovern gibt’s nicht nur von Motten. Man kann auch «indoor» irgendwo hängen bleiben. In beiden Fällen: Crasy Creative Things lässt niemanden hängen.
- Flicken für Fortgeschrittene. Löcher in Wollpullovern lassen sich auch zufilzen. Geht mit zwei linken Händen, aber nicht ohne Filznadel. Danke, Räubersachen.
- Flicken für Freaks. Federführend in Sachen «Mending» ist man im fernen Japan. Ein Loch im Kimono, und keiner soll es bemerken? Anschauen!
- Flicken für Fashion Victims. Mir scheint, es ist an der Zeit, diesen untragbaren Löcher-Jeans an den Kragen zu gehen. Darf ich bitten?