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Bergsturzgefahr in Graubünden Kritik an Umsiedlungsplänen in Brienz reisst nicht ab

Was in Blatten VS passiert ist, könnte auch Brienz GR drohen: ein riesiger Felssturz. Seit vergangenem November sind die Einwohnerinnen und Einwohner evakuiert. Doch an der Umsiedlung gibt es immer öfter Kritik. Nun kommt sie von Stockwerkeigentümern.

Immer wieder wird die Bündner Gemeinde Brienz/Brinzauls wegen des drohenden Felssturzes evakuiert. Für die Menschen dort besteht das Angebot, freiwillig für immer wegzuziehen. Die Behörden garantieren finanzielle Hilfe, um sich eine neue Existenz aufzubauen – basierend auf dem Wert des bestehenden Hauses.

Das funktioniert allerdings nicht für alle Immobilienbesitzerinnen und -besitzer.

RTR-Interview mit einem betroffenen Paar:

Für Annemarie und Kurt Spring gestaltet sich die Lage schwierig. Sie besitzen in einem grossen Haus in Brienz/Brinzauls drei von elf Wohnungen. Jedoch sind sie die einzigen im Haus, die auch in der Gemeinde leben.

Für sie ist klar: Sie wollen freiwillig für immer wegziehen, denn die ständige Ungewissheit sei unerträglich. «Ich kann nicht mehr in Brienz/Brinzauls leben, ich schaffe es wirklich nicht mehr. Die Bedrohung über Jahre hinweg, nicht mehr schlafen zu können oder nur zwei bis drei Stunden pro Nacht, belastet ungemein», sagt Annemarie Spring.

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Um jedoch das Haus zu verlassen und eine neue Existenz aufzubauen, muss das bestehende Haus abgerissen werden. Dies verlangt ein Bundesgesetz. Allerdings braucht es dafür die Zustimmung aller Eigentümerinnen und Eigentümer – was bei den Springs derzeit nicht der Fall ist.

Sowohl die Gemeinde als auch der Kanton Graubünden kennen diese Problematik und suchen nach einer Lösung – denn einen Fall wie Brienz/Brinzauls mit einer kommenden und gehenden Gefahr hat es bisher noch nie gegeben.

Annemarie und Kurt Spring sind jedoch an ihr Eigentum in Brienz/Brinzauls gebunden und hoffen, dass diese Odyssee so schnell wie möglich ein Ende findet.

RTR Telesguard, 26.6.2025, 17:40 Uhr;weds

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