Der Kanton Graubünden plant, zwei Drittel der in diesem Jahr geborenen Wölfe zu schiessen. Damit soll die Wolfspopulation reguliert werden. Solche Abschüsse gab es bereits im letzten Jahr. Damals wurden 48 Wölfe geschossen, darunter auch einige Welpen.
Wie die Petitionäre im Beitrag von RTR ihre Forderungen begründen
Dies will nun eine Gruppe namens «Wolfshirten» verhindern. Die Gruppe hat über 17'000 Unterschriften für eine Petition gesammelt. Konkret fordert sie, dass Jäger sich nicht an der Regulierung von Wolfswelpen beteiligen sollen. Bei der Regulierung vom letzten Jahr hätten Jäger zwei der insgesamt 48 Wölfe geschossen. Wenn ihr Beitrag zur Regulierung so klein sei, müsse man ihn auch nicht erlauben.
Die Petition stellt ausserdem den Abschuss von Wolfswelpen insgesamt infrage. Eine rote Linie sei überschritten worden, als entschieden worden sei, dass auch Wolfswelpen, die keinen Schaden angerichtet haben, geschossen werden dürfen. Auf internationaler Ebene sei der Abschuss von Wolfswelpen geächtet.
Zur Lösung der Probleme mit Wölfen fordert die Petition, dass «nicht-tödliche Massnahmen» ergriffen werden. Konkret: Statt Wolfswelpen zu schiessen, soll der Herdenschutz verstärkt werden.
Experte sieht Petition kritisch
Die für die Jagd zuständige Regierungsrätin Carmelia Maissen nahm die Petition entgegen und kündigte an, man werde ihren Inhalt analysieren und eine Antwort erarbeiten. Die Petitionäre fordern, dass diese Antwort so schnell wie möglich kommt – bevor die Jagdsaison von diesem Jahr vorbei ist.
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Nach Ansicht des Biologen Marcel Züger spielt die Regulierung des Wolfs eine wichtige Rolle. So könne man die Wolfspopulation in Grenzen halten und trotzdem Rudel zulassen. Zudem sei der Herdenschutz in Graubünden anspruchsvoll und fehleranfällig. Steinschläge, kaputte Zäune oder schlechtes Wetter erlaubten es Wölfen immer wieder, Herden zu attackieren.