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Stimmen aus der Community Adieu Frühfranzösisch? Non, sagt die «dialog»-Community

Drei Viertel der «dialog»-Community finden: Das Lernen einer zweiten Landessprache in der Schule ist notwendig. Widerstand gibt es vor allem in der Deutschschweiz.

«Der Dialog zwischen Landsleuten, der in den Landessprachen geführt werden kann, ist effizienter und sympathischer. Es gibt nichts Ärgerlicheres, als sich aus Unkenntnis unserer Sprachen auf Englisch unter Schweizern zu unterhalten.» Mit diesem Votum spricht sich der User «Tribun démocratique» für das Lernen einer zweiten Landessprache in der Schule aus. Und damit ist er nicht allein: Rund 75 Prozent der (nicht-repräsentativen) «dialog»-Community sind der gleichen Meinung.

Diese Meinung zeigt sich zum Teil noch ausgeprägter, wenn man unterscheidet, welche Sprache von den abstimmenden Userinnen und Usern gesprochen wird: Während sich aus dem deutschsprachigen Teil der Community nur rund zwei Drittel für das Lernen einer zweiten Landessprache aussprechen, sind es bei den französisch-, italienisch- und englischsprachigen Teilen zwischen 87 und 95 Prozent.

Doch was spricht beispielsweise gegen Frühfranzösisch? Der deutschsprachige User «Francis Waeber» sieht das Problem in der fehlenden Praxis: «Ich weiss aus eigener Erfahrung: Um eine Sprache zu erlernen, ist die Möglichkeit der praktischen Anwendung essenziell! Trotz fünf Jahren Schulfranzösisch und recht ansehnlicher Noten spreche ich die Sprache heute kaum; ganz im Gegensatz zum Englischen, das ich – obwohl nie Schulfach – aufgrund tagtäglicher Anwendung seit frühester Kindheit fliessend spreche.»

Persönliche Motivation wichtig

Ganz ähnlich sieht dies auch die «dialog»-Userin «Dynamische Teilnehmerin», die sich gegen eine zweite Landessprache in der Schule ausspricht: «Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Zeitpunkt für das Erlernen einer Fremdsprache von untergeordneter Bedeutung ist. Viel wichtiger ist die persönliche Motivation, eine Sprache zu lernen und zu nutzen. Ich bezweifle, dass viele Primarschüler eine grosse Motivation zum Erwerb und zur Nutzung einer Fremdsprache haben – und falls ja, mutmasslich vor allem für Englisch, mit dem sie über Film und Musik in Berührung kommen.»

So früh wie möglich eine andere Sprache zu lernen, ist auf jeden Fall eine gute Sache.
Autor: Welt Verbesserer «dialog»-User

Anders sieht es hingegen «Penseur Curieux». Er spricht sich eher für das Lernen einer Fremdsprache in der Schule aus: «Für die Westschweizer ist das Erlernen des Deutschen als zweite Sprache genauso kompliziert wie für die Deutschschweizer das Erlernen des Französischen als zweite Sprache. Und der Sinn dieses Lernens ist für die Westschweizer Schüler genauso unklar wie für die Deutschschweizer.»

Was aber insgesamt gesagt werden kann: Ein Nein in der «dialog»-Debatte ist meist nicht als Nein zum generellen Lernen einer zweiten Landessprache zu verstehen. Dies wird von vielen Debattierenden unterstützt – nur die Sinnhaftigkeit davon, eine zweite Landessprache in der Schule zu lernen, wird angezweifelt, wie dies etwa auch der User «Welt Verbesserer» schreibt: «So früh wie möglich eine andere Sprache zu lernen, ist auf jeden Fall eine gute Sache. Nur sollte der Unterricht anders gestaltet werden. Es wird zu viel Zeit mit Wörtern und Grammatik lernen verwendet. Am wichtigsten ist die Konversation, auch wenn am Anfang der Wortschatz noch fehlt.»

SRF 4 News, 7.9.2025, 2 Uhr; sten

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