Was haben Miley Cyrus, Zoe Kravitz und Scott Eastwood gemeinsam? Sie alle sind Schauspieler, haben das Talent von ihrer Mutter oder ihrem Vater in die Wiege gelegt bekommen und treten nun in deren Fussstapfen. Mit Silas Glanzmann gibt es auch in der Schweiz einen aufstrebenden Schauspieler, der seine Begabung für die Bühne zweifellos von seiner Mutter geerbt hat.
Als Kantischüler bereits in einer Hauptrolle
Der 16-Jährige steht derzeit dreimal wöchentlich als eine der Hauptfiguren auf der Bühne des Schauspielhauses Zürich. Er verkörpert die Rolle von Rafa im Stück «Der Junge aus der letzten Reihe», welches von Christiane Jatahy inszeniert wird. Dabei könnten er und seine Rolle unterschiedlicher kaum sein.
Silas beschreibt sich selbst als scheu und auch seine Mutter sagt, ihr Sohn sei ein zurückhaltender Junge. So zeigt sich der Jungschauspieler auch im Alltag. Wie ein sehr reflektierter und ruhiger junger Mann mit einem guten Sinn für Humor. Auch in seinem Zuhause in Solothurn: «Katzen habe ich sehr gerne – und er hat sogar die gleiche Haarfarbe wie ich», sagt er, während er seinen Kater Percy streichelt.
Doch wenn er im Scheinwerferlicht steht, tritt er als selbstbewusster und impulsiver Teenager Rafa auf. Glanzmann selbst spricht dabei von einem Flow, in den er komme: «Auf der Bühne bin ich nicht mehr aufgeregt und bin nur noch diese Rolle, eigentlich bin ich dann jemand anderes.»
Für seine alleinerziehende Mutter, die Theaterpädagogin und Regisseurin Manuela Glanzmann, liegt der Ursprung seines Schauspieltalents in seiner Kindheit. Silas habe sie als Kind oft ins Theater zu den Proben begleitet und so die Texte aller Schauspieler auswendig gelernt. Er habe sich dann auch nicht zurückgehalten, sondern die Schauspieler gerne mal an ihren eigenen Text erinnert.
Das Theater als Lebensschule
Aufgrund seiner Schüchternheit sei Silas damals auch schon immer in Rollen geschlüpft, sagt seine Mutter: «Das ist aus dem Unterbewusstsein entstanden. Wenn er sich in eine neue Gruppe hineingegeben hat, hat er immer auf wichtig und gross getan. Das war aber nur gespielt.»
Für den Gymnasiasten hat das Theater genau dort eine grosse Stärke: «Theater bringt einem nicht nur auf der Bühne etwas, sondern auch im Leben. Zum Beispiel Präsenz, das hat mir auf jeden Fall geholfen.» Die Rolle im Zürcher Schauspielhaus ist nicht die erste Figur, die Glanzmann verkörpert. Schon früh hat er in diversen Werbespots mitgespielt.
Bis zum 19. Oktober steht Silas Glanzmann noch als Rafa auf der Bühne im Schauspielhaus Zürich und drückt währenddessen im Alltag die Schulbank am Gymnasium. Im Gegensatz zu vielen seiner Klassenkameraden hat er nach der Matura bereits ein klares Ziel: Er will in Deutschland Schauspiel studieren und seine Leidenschaft zum Beruf machen.