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Ostschweizerin im «Tatort» Katharina Ronja Brusa: «Ich bin gut darin, gross zu träumen»

Katharina Ronja Brusa aus Gams SG spielt eine Rolle im neuen «Tatort». So tickt die Schweizer Schauspiel-Hoffnung.

Der Weg zur Schauspielerei: Aufgewachsen ist Katharina Ronja Brusa im überschaubaren Rheintaler Dorf Gams. Dass sie dort nicht ihr Leben lang bleiben würde, zeichnete sich schon früh ab. Ihre ältere Schwester reiste viel, was sich Brusa zum Vorbild nahm. Die Neugierde, die sie bis heute in sich trägt, war bereits in der Kindheit einer ihrer ausgeprägtesten Charakterzüge. «Ich hatte eine unendliche Energie. Ich habe mich sehr viel und sehr gerne bewegt», erinnert sie sich. Als sie sich für eine berufliche Richtung entscheiden musste, wählte die Rheintalerin eine Ausbildung in der Hotellerie. Ein Weg, der sie nicht glücklich machte und so brach sie die Lehre im zweiten Jahr ab. Sie absolvierte daraufhin eine Gesangsausbildung, besuchte eine Musicalschule in Hamburg und machte ein Coaching in Los Angeles. Dann kam die Pandemie, wodurch sie ihre Pläne erstmal auf Eis legen musste.

Karriere-Highlights: Und dann kamen sie schliesslich, die grossen Aufträge. In der ZDF-Serie «Lena Lorenz», in der ARD-Serie «Hubert ohne Staller» oder auch beim «Tatort München» stand Katharina Ronja Brusa bereits vor der Kamera. Ausserdem spielte sie die Hauptrolle im Kurzfilm «Vital Tech». Doch so toll das Leben als Schauspielerin nach aussen auch aussehen mag, es hat auch seine Schattenseiten. «Man denkt, das Endergebnis ist gut, aber man hat keine Ahnung, dass es am Set mit langen Tagen und Kälte eben auch sehr unbequem sein kann», so die 31-Jährige.

Zwischen verschiedenen Welten: Mittlerweile lebt Katharina Ronja Brusa mit ihrem Partner in Berlin. Der Kiez in Kreuzberg ist eine komplett andere Welt als ihre Heimat im St. Galler Gams. Wenn sie dorthin zurückkomme, dann sei alles ganz ruhig, meint sie. Und weiter: «Berlin ist halt wild, man kann alles machen. Es ist die Stadt der Möglichkeiten.»

Zweite Leidenschaft Musik: Neben der Schauspielerei hat Brusa noch eine zweite grosse Leidenschaft: die Musik. Im Jugendzentrum «Flon» in St. Gallen stand sie in ihrer Jugend zum ersten Mal auf einer Bühne vor Publikum – damals als Sängerin. Ursprünglich wollte sie sogar in der Musical-Branche Fuss fassen, ehe sie die Schauspielerei für sich entdeckte. Dabei gefalle ihr besonders das Psychologische, erklärt sie. Was sie am Beruf reizt: «Was es braucht, eine Figur wirklich zu erarbeiten, wirklich in die Tiefe zu gehen und die Komplexität eines Menschen zu verstehen und nach aussen zu spielen.»

Frau mit schwarzer Jacke und roten Lippen schaut aus dem Bild heraus.
Legende: Katharina Ronja Brusa konzentriert sich auf die Schauspielerei, anstatt auf die Musik. Dennis Haak

Grosse Zukunftspläne: Katharina Ronja Brusas Karriere hat gerade erst begonnen. Vor allem in ihrer Wahlheimat Deutschland konnte sie bereits mit einigen Projekten durchstarten. Träume habe sie dennoch, wie sie selbst sagt: «Ich bin gut darin, gross zu träumen. Ich denke, wenn man das tut, dann erweitert man auch sein Bewusstsein.» Momentan träume sie darum auch von Hauptrollen bei grossen Streaminganbietern. Ein weiteres Ziel der Gamserin: einmal in der Schweiz eine Rolle zu spielen und damit zu ihren Wurzeln zurückzukehren.

Gesichter & Geschichten, 6.8.2024, 18:35 Uhr

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