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Reaktionen auf KI-Clip Migros löst mit KI-Grittibänz einen Hype aus

Mit einem KI-Werbespot hat Migros einen viralen Trend ausgelöst. Der rappende «Grittibänz im Benz» startete als Tiktok-Video und war zwischenzeitlich auf Platz 38 der Schweizer Spotify-Charts. So reagiert das Netz auf den Hype.

Passend zur Samichlauszeit hat der Tiktok-Account der Migros ein Video von einem KI-generierten, rappenden Grittibänz veröffentlicht. In kurzer Zeit ging der Clip des Teigmännchens viral – der Song landete sogar in den Spotify-Charts. Der Werbeclip stösst aber nicht nur auf positive Reaktionen, sondern auch auf Widerstand – und startet einen musikalischen Schlagabtausch zwischen verschiedenen Schweizer Marken.

Innerhalb weniger Tage erreichte das Video über zwei Millionen Userinnen und User auf Tiktok. Dass Migros zum Erstellen dieses Clips künstliche Intelligenz genutzt hat, macht einige Personen stutzig. Auf Kommentare wie den des Tiktok-Users «appletreefruit», der fragt: «Warum KI...?», antwortet Migros ganz locker: «Um wilde Edits zu machen».

Die Userin «luu.omen» kritisiert die Nutzung von KI auch. Sie schreibt: «Es gibt so viel talentierte und sogar junge Personen da in unserer Schweiz, die solche Sachen animieren können. Ich finde es einfach nur schwach auf ‹KI› zu setzen.» Der User «coaxmilo» antwortet hingegen darauf, dass KI die Zukunft sei. Sogar der offizielle Account von Mercedes-Benz hat das Video gesehen und kommentiert: «this ate and left no crumbs.» Auf Deutsch so viel wie: Es sei perfekt, beeindruckend oder makellos.

Auch andere Marken reagieren auf den neuen Trend. So zeigt der Account des TCS, was passiert, wenn der Benz des Grittibänz liegenbleibt.

Der «Gritti» ist jedoch nicht nur in seinem Benz unterwegs. Der Account von Swiss Ski zeigt, was der Grittibänz auf der Piste zu bieten hat.

Auch SRF Sport ist mit dem Trend mitgegangen und hat ihre eigene Version dazu erstellt: der Grittibänz als Sportreporter.

KI-Rap-Battle ist eröffnet

Ganz anders ein rappendes Ragusa-Gipfeli – jedoch nicht von offizieller Seite. Das von einer Privatperson erstellte Video erreicht innerhalb einer Woche eine halbe Million Aufrufe.

Ein weiterer Diss-Track kommt von dem Account des Shopville am Zürcher Hauptbahnhof: Aromat und Ragusa-Gipfeli fordern den Grittibänz zum Kampf heraus.

Das Erstellen von Werbeinhalten mit künstlicher Intelligenz verbreitet sich immer mehr. Auch die SBB und die Post haben bereits Werbekampagnen mit KI-generierten Bildern lanciert – und haben dafür viel Kritik geerntet. Ebenso der niederländische Ableger von McDonalds: Dieser veröffentlichte eine KI-generierte Werbung, zog sie jedoch nach heftiger Kritik wieder zurück.

Ist KI-Werbung die Zukunft?

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Wird in den nächsten Jahren KI generierte Weihnachtswerbung den Markt dominieren? Nein, meint Katrin Espelage, Kreativdirektorin der Werbeagentur Sir Mary. Sie ist der Meinung, dass künstliche Intelligenz nur ein günstiges Mittel zum Zweck sei. Entscheidend sei die Idee dahinter. «Es scheint so, als hätte die KI in diesem Fall den Mut der Migros beflügelt, einfach mal Ja zu sagen zu einer Idee, die sich im ersten Moment nicht konform angefühlt hat.»

Weiter glaubt Espelage, vor allem jetzt, in der emotionalen Weihnachtszeit könne man mit artifiziellen Bildern, die versuchen, unsere Welt abzubilden, bei den Konsumentinnen und Konsumenten nicht punkten. Dies habe weder Tiefe noch Unterhaltungswert.

10 vor 10, 18.12.2025, 21:50 Uhr; noes

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