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Rekordandrang an Flughäfen Noch nie flogen so viele Menschen – Streiks hin oder her

Es ist Ferienzeit. Die Flughäfen melden Rekordzahlen an Reisenden. Doch Streiks könnten zu Wartezeiten führen. Ausserdem: Der Rekordandrang liegt auch daran, dass mehr Menschen ihre Liebsten im Ausland besuchen.

Wer jetzt in die Ferien fliegt, braucht möglicherweise starke Nerven. In beliebten Reiseländern sind Streiks angekündigt.

So streikt in Portugal das Bodenpersonal bis und mit 31. August. Ausserdem legen gleich mehrere Streiks im südlichen Nachbarland Italien teilweise den Verkehr lahm.

Einerseits will das Personal im Luftfahrtsektor, Flughafenbereich und in flughafenbezogenen Dienstleistungen am Samstagnachmittag für vier Stunden die Arbeit niederlegen. Hier können Sie überprüfen, ob Ihr Flug davon betroffen ist.

Ausserdem Achtung für Zugreisende bei der Rückkehr: Am 4. August am späteren Abend bis am 5. August um 18 Uhr planen die italienischen Eisenbahnunternehmen andererseits einen Streik. Es muss mit Verspätungen und Ausfällen gerechnet werden, meldet der TCS-Streikkalender.

Schweizer Flughäfen verzeichnen Passagier-Rekorde

Dabei sind die Schweizer Flughäfen ohnehin schon gut gefüllt. Es reiht sich ein Rekord an den nächsten. Der Flughafen Zürich zum Beispiel hat kürzlich einen neuen Halbjahresrekord vermeldet. Der EuroAirport Basel einen Tagesrekord.

Doch welche Destinationen sind gerade in? «Besonders beliebte Reiseziele sind zum Beispiel Spanien, Italien, Griechenland oder auch die Türkei», sagt Andrea Bärwalde vom Flughafen Zürich gegenüber SRF. Hunderte Flugzeuge heben jeden Tag von Schweizer Flughäfen ab und mit ihnen derzeit so viele Passagiere wie nie zuvor.

Wobei sich die Zusammensetzung der Passagiere in den letzten Jahren verändert habe, sagt Manuela Wizig vom EuroAirport Basel. Geschäftsreisen würden nämlich nach wie vor deutlich weniger unternommen als noch vor 2020.

Viele besuchen Familienmitglieder im Sommer

Die Erholung des Flugverkehrs ist in erster Linie auf touristischen Reisen und auch auf Besuche von Familie und Freunden zurückzuführen.

Dass letztgenanntes Segment besonders stark wächst, lässt sich am Basler Flughafen besonders gut illustrieren. Die von Basel aus am häufigsten angeflogene Destination ist seit drei Jahren nämlich Pristina, die Hauptstadt des Kosovo, ein Land mit einer grossen Diaspora in der Schweiz.

Auch in Zürich würden immer mehr Fluggäste als Reisegrund angeben, dass sie Verwandte oder Bekannte wiedersehen möchten, sagt Andrea Bärwalde: Ein Zeichen dafür, «dass die Welt immer vernetzter wird und immer internationaler und sich aufgrund dessen natürlich auch das Mobilitätsverhalten entsprechend verändert».

Mehr Ältere, mehr Frauen reisen

In Basel macht Manuela Witzig noch eine andere Beobachtung: «Wir haben festgestellt, dass bei den älteren Reisenden ein Anstieg zu verzeichnen ist. Und ebenso bei den weiblichen Reisenden.» Wobei dies auch nachvollziehbar sei, wenn es weniger Geschäftsreisende und dafür mehr Freizeitreisende gibt.

Prognosen für die Zukunft zu wagen, sei schwierig, sagen Andrea Bärwalde und Manuela Witzig. Hält der aktuelle Trend allerdings an, dann dürfte das Jahr 2025 in Genf, Basel und Zürich überall ein Rekordjahr und die bisherigen Spitzenwerte aus der Vor-Corona-Zeit an allen Schweizer Flughäfen übertroffen werden.

Bleibt nur zu hoffen, dass Streiks den Reisenden nicht die Vorfreude auf die Ferien schmälern.

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Heute Morgen, 25.07.2025, 06:03 Uhr ; 

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