- Demokraten im US-Kongress werfen dem Justizministerium vor, eine Datei aus den Epstein-Akten gelöscht zu haben.
- Betroffen sein sollen unter anderem Aufnahmen mit Donald Trump, Bill Clinton und Jeffrey Epstein.
- Das US-Justizministerium äusserte sich zunächst nicht zu dem Vorwurf der mutmasslichen Löschung.
Nach dem Beginn der Veröffentlichung Tausender Akten zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein werfen die Demokraten im US-Kongress dem US-Justizministerium vor, eine Datei gelöscht zu haben. Keine 24 Stunden nach der Freigabe der Dokumente sei offenbar ein Foto aus einem Datensatz entfernt worden, hiess es in einem auf der Plattform X veröffentlichten Vorwurf. Das Justizministerium äusserte sich zunächst nicht dazu.
Auf der besagten Aufnahme sind zum Teil eingerahmte Fotos zu sehen. Eines der Fotos ist schon älter und zeigt den heutigen US-Präsidenten Donald Trump mit seiner Frau Melania in Begleitung des gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein und dessen langjähriger Vertrauten Ghislaine Maxwell. Ex-US-Präsident Bill Clinton ist auf einem anderen Bild zu sehen.
Stichproben zeigen fehlende Dateien
Stichproben, unter anderem der Nachrichtenagenturen AP und DPA, bestätigen die Vorwürfe. In einer aktualisierten Version des Datensatzes würden mindestens 16 Dateien fehlen. Neben dem Foto, das laut Demokraten fehlt, sind in der neueren Version auch bestimmte Aufnahmen eines Raumes mit einer Massageliege nicht mehr enthalten.
Am späten Freitagnachmittag hatte das Justizministerium nach massivem öffentlichen Druck zunächst vier Datensätze mit Tausenden Dateien veröffentlicht. Viele Inhalte waren geschwärzt, was umgehend Kritik auslöste.
Hunderttausende Seiten: Bilder aus den neuen Epstein-Akten
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Bild 1 von 10. Bekannte Personen sind in den Akten rund um die Epstein-Affäre zu sehen. Eine von ihnen ist Michael Jackson. Bildquelle: Reuters/U.S. Justice Department.
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Bild 2 von 10. In einem Bild schwimmt der ehemalige US-Präsident Bill Clinton mit Ghislaine Maxwell und einer Unbekannten in einem Pool. Bildquelle: Reuters/U.S. Justice Department.
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Bild 3 von 10. Auch Bill Gates taucht in den veröffentlichten Unterlagen auf. Bildquelle: Reuters/House Oversight Committee Democrats.
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Bild 4 von 10. Auf zahlreichen Aufnahmen ist Epsteins langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell zu sehen. Bildquelle: AP/U.S. Department of Justice.
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Bild 5 von 10. Auch Fotos mit Rockstar Mick Jagger (in der Mitte) befinden sich in den Unterlagen. Bildquelle: AP/U.S. Department of Justice.
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Bild 6 von 10. Hunderte Seiten wurden vor der Veröffentlichung komplett geschwärzt. Das sorgt auch für Kritik. Bildquelle: AP Foto/Jon Elswick.
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Bild 7 von 10. Auch der britische Ex-Prinz Andrew – nun Andrew Mountbatten-Windsor genannt – der wegen seiner Verstrickung in den Skandal bereits in Verruf geriet und jüngst seine Adelstitel abgeben musste, kommt vor. Bildquelle: AP/U.S. Department of Justice.
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Bild 8 von 10. Akten, die einen «eindeutig ungerechtfertigten Eingriff in die Privatsphäre darstellen», müssen laut Gesetz nicht veröffentlicht werden. Bildquelle: REUTERS/Jonathan Ernst Schilder.
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Bild 9 von 10. Neben dem Pass von «Jeffrey Edward Epstein» ... Bildquelle: Reuters/House Oversight Committee Democrats.
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Bild 10 von 10. ... wurden auch Pässe von fremden Personen veröffentlicht, wie dieser tschechische. Bildquelle: Reuters/House Oversight Committee Demokraten.
Eine Sprecherin des Weissen Hauses hatte nach Beginn der Veröffentlichung Tausender Dateien am Freitagabend noch beteuert, dass die derzeitige US-Regierung die «transparenteste» in der Geschichte des Landes sei. In den nächsten Wochen sollen Vize-Justizminister Todd Blanche zufolge weitere Hunderttausende Dokumente veröffentlicht werden. Die Seiten müssten vor einer Veröffentlichung zum Schutz der Identität der Opfer bearbeitet werden, begründete er die Verzögerung der Publikation.
Vize-Justizminister: Akten nicht zugunsten Trumps geändert
Blanche sagte dem Sender ABC News, sein Haus habe keine Akten verändert, um Präsident Trump zu schützen. Es gebe keine Anweisung, Material mit Bezug zum Präsidenten zurückzuhalten. Trump habe verlangt, dass alle freigabefähigen Akten veröffentlicht würden.
Trump kannte Epstein persönlich, wie frühere Fotos zeigen. Allerdings gibt es keine Hinweise auf eine Verwicklung des Republikaners in den Skandal. Trump selbst hatte jegliche Vorwürfe dieser Art stets bestritten.