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Missbrauchsring Epstein-Akten: Tausende Fotos und Dokumente veröffentlicht

Die US-Justiz hat am Freitagabend mit der Veröffentlichung von Hunderttausenden Akten begonnen. In den Dokumenten schien es kaum neue Informationen über das Verhältnis zwischen Epstein und Donald Trump zu geben.

Darum geht es: Das US-Justizministerium hat auf Druck der Öffentlichkeit und des Parlaments damit begonnen, Ermittlungsakten zum Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein zu veröffentlichen. Hunderttausende Dokumente und Fotos umfassen die neu publizierten Unterlagen. Darunter sind bereits bekannte Fotos und geschwärzte Dokumente des FBI. Vertreter beider Parteien kritisierten allerdings die unvollständige Veröffentlichung des Materials.

Jeffrey Epstein mit seiner Lebensgefährtin Ghislaine Maxwell in einem Privatflugzeug.
Legende: Jeffrey Epstein und seine langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell. Maxwell hatte eine zentrale Rolle beim Aufbau von Epsteins Missbrauchsring gespielt. U.S. Justice Department/Handout via REUTERS

Fotos von Bill Clinton: Während sich kaum neue Informationen zu Trump finden, taucht in Erwähnungen und auf Fotos wiederholt Ex-Präsident Clinton auf, etwa mit Epsteins langjähriger Vertrauten Ghislaine Maxwell. Ein Sprecher Clintons weist jede Nähe zu Epsteins Straftaten zurück und spricht von einem Ablenkungsmanöver des Weissen Hauses. Clinton habe den Kontakt früh abgebrochen. Die Echtheit der Fotos konnte zunächst nicht unabhängig verifiziert werden. US-Präsident Donald Trump versuchte zuletzt, Clinton stärker mit Epstein in Verbindung zu bringen. Belege dafür gebe es jedoch keine, betonte selbst Trumps Stabschefin.

Bill Clinton auf einem Foto mit einer Frau.
Legende: Ein Foto aus dem Epstein-Nachlass zeigt den früheren US-Präsidenten Bill Clinton mit einer Frau. Justice Department/Handout via REUTERS

Trump unter Druck: Trump selbst ist wegen des Skandals in den vergangenen Wochen massiv unter Druck geraten. Noch im Präsidentschaftswahlkampf hatte er die Freigabe der Akten gefordert, dann sträubte er sich nach dem Amtsantritt. Dafür erntete er selbst im eigenen Lager Kritik. Erst auf massiven Druck unterschrieb er im November das vom US-Parlament verabschiedete Gesetz zur Veröffentlichung. Trump kannte Epstein gut, wie frühere Fotos der beiden zeigen. Allerdings gibt es keine Hinweise auf eine Verwicklung des Republikaners in den Skandal.

Was zunächst nicht zu sehen ist

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Bei einer ersten Sichtung waren zunächst keine Bilder enthalten, auf denen etwa sexueller Missbrauch oder andere Straftaten zu sehen sind. Per Gesetz darf das Justizministerium derartige Aufnahmen und Dokumente weiterhin zurückhalten.

Auch Akten, die laut Gesetz einen «eindeutig ungerechtfertigten Eingriff in die Privatsphäre darstellen», können ausgenommen werden. Die Veröffentlichung von Informationen, die mögliche Bundesermittlungen oder Gerichtsverfahren gefährden würden, oder deren Geheimhaltung im Interesse der nationalen Verteidigung oder der Aussenpolitik liegt, kann ebenfalls gestoppt werden.

Die Echtheit der Fotos konnte zunächst nicht unabhängig verifiziert werden. Auch blieb offen, nach welcher Methodik die Tausenden Fotos ausgesucht wurden. Wann die Fotos entstanden sind, von wem sie gemacht wurden und woher das Justizministerium diese hat, blieb zunächst ebenfalls unklar.

Kritik aus den Parteien: Das US-Justizministerium halte Informationen zurück – so der Vorwurf der Initianten des Gesetzes für eine Veröffentlichung der Epstein-Akten. Der demokratische Kongressabgeordnete Ro Khanna schrieb auf X, dass ein 119-seitiges Dokument mit Zeugenaussagen komplett geschwärzt worden sei. Man arbeite mit den Opfern zusammen, um die volle Freigabe der Akten zu erwirken. Unterstützt wird Khanna von dem Republikaner Thomas Massie. Auch der demokratische Minderheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, beklagte, dass das Justizministerium «nur einen Bruchteil der gesamten Beweismittel» veröffentlicht habe.

Veröffentlichungen aus dem Nachlass: Vor den ersten Ermittlungsakten sind bereits Dokumente aus dem Nachlass Epsteins veröffentlicht worden. Auf Fotos waren zahlreiche Prominente zu sehen, darunter der Microsoft-Gründer Bill Gates. Die Echtheit liess sich zunächst nicht verifizieren. Nach Angaben der Demokraten befinden sich 95'000 Fotos im Nachlass.

Hunderttausende Seiten: Bilder aus den neuen Epstein-Akten

So geht es weiter: Vize-Justizminister Todd Blanche erklärte, dass nicht alle Unterlagen auf einmal veröffentlicht würden. Demnach sollen in den nächsten Wochen «noch einmal mehrere Hunderttausend» folgen. Blanches Begründung: Jede veröffentlichte Seite müsse so gestaltet sein, dass die Identität der Opfer geschützt bleibe.

Die Vorgeschichte

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  • Der New Yorker Finanzier Epstein verkehrte jahrelang in einflussreichen Kreisen. Dabei hatte er einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Auch er selbst soll Frauen und Mädchen missbraucht haben.
  • Vor etwa 20 Jahren landete der Fall vor Gericht. Zu einigen Vorwürfen bekannte sich Epstein schuldig.
  • Jahre später wurde der Fall aufgerollt und der Multimillionär erneut festgenommen. Doch bevor ein Urteil hätte gefällt werden können, starb er 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. Laut Obduktionsbericht: Suizid.
  • Epsteins plötzlicher Tod und seine Kontakte in die Welt der Reichen und Mächtigen lösten Spekulationen über die mögliche Verwicklung einflussreicher Kreise aus. Vor seiner Festnahme waren Prominente und Milliardäre bei ihm ein und aus gegangen.
  • Ebenso gehörte der jetzige US-Präsident Trump lange zu Epsteins Umfeld, hatte aber nach eigenen Angaben mit ihm gebrochen.
  • Umfangreiche Akten existieren. Bislang sind nur Auszüge bekannt. Viele Missbrauchsopfer gingen in den vergangenen Jahren an die Öffentlichkeit.

SRF 4 News, 19.12.2025, 1 Uhr ; 

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