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16 Dateien betroffen Demokraten werfen US-Justiz Löschung von Epstein-Datei vor

  • Demokraten im US-Kongress werfen dem Justizministerium vor, eine Datei aus den Epstein-Akten gelöscht zu haben.
  • Betroffen sein sollen unter anderem Aufnahmen mit Donald Trump, Bill Clinton und Jeffrey Epstein.
  • Das US-Justizministerium teilte am Sonntag auf X mit, Fotos und weiteres Material würden weiterhin sorgfältig und gesetzeskonform geprüft und bearbeitet.

Nach dem Beginn der Veröffentlichung Tausender Akten zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein werfen die Demokraten im US-Kongress dem US-Justizministerium vor, eine Datei gelöscht zu haben. Keine 24 Stunden nach der Freigabe der Dokumente sei offenbar ein Foto aus einem Datensatz entfernt worden, hiess es in einem auf der Plattform X veröffentlichten Vorwurf. Das Justizministerium äusserte sich zunächst nicht konkret dazu.

Auf der besagten Aufnahme sind zum Teil eingerahmte Fotos zu sehen. Eines der Fotos ist schon älter und zeigt den heutigen US-Präsidenten Donald Trump mit seiner Frau Melania in Begleitung des gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein und dessen langjähriger Vertrauten Ghislaine Maxwell. Ex-US-Präsident Bill Clinton ist auf einem anderen Bild zu sehen.

Stichproben zeigen fehlende Dateien

Stichproben, unter anderem der Nachrichtenagenturen AP und DPA, bestätigen die Vorwürfe. In einer aktualisierten Version des Datensatzes würden mindestens 16 Dateien fehlen. Neben dem Foto, das laut Demokraten fehlt, sind in der neueren Version auch bestimmte Aufnahmen eines Raumes mit einer Massageliege nicht mehr enthalten.

Am späten Freitagnachmittag hatte das Justizministerium nach massivem öffentlichen Druck zunächst vier Datensätze mit Tausenden Dateien veröffentlicht. Viele Inhalte waren geschwärzt, was umgehend Kritik auslöste.

Hunderttausende Seiten: Bilder aus den neuen Epstein-Akten

Eine Sprecherin des Weissen Hauses hatte nach Beginn der Veröffentlichung Tausender Dateien am Freitagabend noch beteuert, dass die derzeitige US-Regierung die «transparenteste» in der Geschichte des Landes sei.

In den nächsten Wochen sollen Vize-Justizminister Todd Blanche zufolge weitere Hunderttausende Dokumente veröffentlicht werden. Die Seiten müssten vor einer Veröffentlichung zum Schutz der Identität der Opfer bearbeitet werden, begründete er die Verzögerung der Publikation.

Fotos und andere Materialien würden auch weiterhin «mit grosser Sorgfalt und unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen» geprüft und bearbeitet, teilte das Justizministerium am Sonntag auf X mit.

Blanche sagte dem Sender ABC News, sein Haus habe keine Akten verändert, um Präsident Trump zu schützen. Es gebe keine Anweisung, Material mit Bezug zum Präsidenten zurückzuhalten. Trump habe verlangt, dass alle freigabefähigen Akten veröffentlicht würden.

Trump kannte Epstein persönlich, wie frühere Fotos zeigen. Allerdings gibt es keine Hinweise auf eine Verwicklung des Republikaners in den Skandal. Trump selbst hatte jegliche Vorwürfe dieser Art stets bestritten.

Fall Epstein: die Vorgeschichte

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  • Der New Yorker Finanzier Epstein verkehrte jahrelang in einflussreichen Kreisen. Dabei hatte er einen Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und Minderjährige zum Opfer fielen. Auch er selbst soll Frauen und Mädchen missbraucht haben.
  • Vor etwa 20 Jahren landete der Fall vor Gericht. Zu einigen Vorwürfen bekannte sich Epstein schuldig.
  • Jahre später wurde der Fall aufgerollt und der Multimillionär erneut festgenommen. Doch bevor ein Urteil hätte gefällt werden können, starb er 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle. Laut Obduktionsbericht: Suizid.
  • Epsteins plötzlicher Tod und seine Kontakte in die Welt der Reichen und Mächtigen lösten Spekulationen über die mögliche Verwicklung einflussreicher Kreise aus. Vor seiner Festnahme waren Prominente und Milliardäre bei ihm ein und aus gegangen.
  • Ebenso gehörte der jetzige US-Präsident Trump lange zu Epsteins Umfeld, hatte aber nach eigenen Angaben mit ihm gebrochen.
  • Umfangreiche Akten existieren. Bislang sind nur Auszüge bekannt. Viele Missbrauchsopfer gingen in den vergangenen Jahren an die Öffentlichkeit.

SRF 4 News, 21.12.2025, 7 Uhr ; 

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