Die Afrikanische Gesundheitsbehörde für Ansteckende Krankheiten CDC hat angesichts der Ausbreitung von Affenpocken-Fällen eine sinnvolle Verteilung möglicher Impfstoffe gefordert.
Derzeit verfügen die Ausbruchsländer in Afrika über wenig Impfstoff.
Zudem ruft die Behörde die Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union dazu auf, ihre Einreisekontrollen zu verschärfen.
Der stellvertretender Direktor der Afrikanischen Gesundheitsbehörde für Ansteckende Krankheiten
CDC
, Ahmed Ogwell, appellierte in Addis Abeba, Lehren aus der Anfangszeit der Corona-Pandemie zu ziehen und im aktuellen Fall auf Hamsterkäufe möglicher Impfstoffe zu verzichten.
Was sind Affenpocken?
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In mehreren Ländern Europas sind Infektionen mit dem Affenpockenvirus registriert worden. Die Krankheit wird durch engen Kontakt übertragen, sie verläuft in der Regel mild, wie das Bundesamt für Gesundheit BAG schreibt.
Das Affenpockenvirus (eine Unterart des Orthopoxvirus) verfügt über eine mässige Viralität. Die Übertragung geschieht durch direkten Haut- oder Schleimhaut-Kontakt (Augen, Nase, Mund, Geschlechtsorgane usw.). Auch der Kontakt mit infiziertem Sekret oder Blut, grossen Atemwegströpfchen, sowie Bisse von infizierten Tieren kann zu einer Übertragung führen. Das Gleiche gilt für kontaminierte Gegenstände.
Derzeit gibt es keinen spezifischen Affenpocken-Impfstoff. «Die Pockenimpfstoffe der ersten und zweiten Generation, die im Rahmen des Programms zur Ausrottung der Pocken – in der Schweiz bis 1972 – verabreicht wurden, verleihen einen wirksamen Schutz», schreibt das BAG in seinem
Infoblatt
.
Derzeit verfügten die Gesundheitsbehörden in den afrikanischen Ländern, in denen die Krankheit endemisch ist, über nur wenig Impfstoff. Daher würden vor allem die Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes «an der Front» der Krankheitsbekämpfung geimpft. «Wir hoffen, dass Impfstoff vor allem dort verfügbar ist, wo das Risiko am höchsten ist – nicht dort, wo man besonders viel für ihn bezahlen kann.»
Afrika bereit, sein Wissen zu teilen
Die Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union seien aufgerufen, ihre Kontrollmassnahmen bei Einreisenden zu verstärken und auf mögliche Krankheitsanzeichen zu achten. Ähnlich wie im Fall von Covid-19-Prävention sei es wichtig, regelmässig die Hände zu waschen und zu desinfizieren, sagte Ogwell von der CDC.
«Wir sind in engem Kontakt mit unseren Partnerbehörden in Europa und den USA», so Ogwell. Die afrikanischen Gesundheitsexperten wüssten, wie mit Affenpocken umzugehen sei und seien bereit, ihr Wissen zu teilen.
Stand der epidemischen Ausbreitung
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Affenpocken kommen in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, der Demokratischen Republik Kongo sowie Nigeria endemisch vor. Bisher seien seit Jahresbeginn 1405 Fälle in diesen Ländern bestätigt worden, 62 Menschen seien gestorben. Das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) geht aber davon aus, dass die afrikanischen Todesraten zu hoch gegriffen sind, weil mildere Verläufe oft nicht erfasst werden. Derzeit würden in Marokko und im Sudan Verdachtsfälle möglicher Affenpocken geprüft, sagte Ogwell.
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