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Amazonasgebiet in Brasilien Vernichtung des Regenwaldes nimmt rasant zu

  • Das brasilianische Institut für Weltraumforschung (Inpe) schlägt Alarm.
  • Die Vernichtung des Regenwaldes sei in den vergangenen neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 93 Prozent gestiegen.
  • Auch die Zahl der Brände nahm stark zu.
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Aus dem Archiv: Die Lunge der Erde brennt
Aus Tagesschau vom 22.08.2019.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 11 Sekunden.

Laut dem Inpe könnte in diesem Jahr erstmals die Schwelle einer jährlichen Verringerung der Waldfläche im brasilianischen Amazonasgebiet um insgesamt 10'000 Quadratkilometer erreicht werden. Von Januar bis September 2019 wurden demnach mehr als 7800 Quadratkilometer entwaldet, im Vorjahreszeitraum waren es gut 4000 Quadratkilometer. Im gesamten Jahr 2018 waren knapp 5000 Quadratkilometer Wald vernichtet worden.

Auch bei der Zahl der Brände im Regenwald sei nach der Auswertung von Satellitenbildern ein Anstieg zu verzeichnen, teilte Inpe mit. Dem Institut zufolge gab es zwischen Januar und September im Amazonasgebiet 66'750 Brände und damit fast so viele wie im gesamten Jahr 2018. In den vergangenen Monaten erhöhte sich die Zahl der Brände im grössten Tropenwald der Welt somit um 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

20 statt fünf Hektar Brandfläche

Experten machen die umstrittene Umweltpolitik des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro für den Anstieg der Waldbrände und die Verringerung der Waldfläche verantwortlich. Der seit Jahresbeginn amtierende Bolsonaro ist eng mit der Agrarlobby verbündet und hat Umweltschutzauflagen gelockert.

Brasilianische Bauern durften zuletzt statt wie früher fünf neu 20 Hektar Fläche abbrennen, um Platz für Ackerbau und Viehzucht zu machen. Die Behörden, die illegale Rodungen verhindern sollen, wurden unter Bolsonaro geschwächt.

Die Amazonas-Wälder spielen eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des globalen Klimas.

Wegen der zahlreichen Brände in der Region war Bolsonaro in den vergangenen Monaten daher international unter Druck geraten. Am 23. August hatte er schliesslich ein Dekret für einen Armeeeinsatz gegen die Brände am Amazonas unterzeichnet.

Quelle: WWF, Goethe Institut, 23.08.1917-20%Wasserspeicher der ErdeWichtiger AmazonasBiodiversitätder Erde Fläche des Regenwaldes≈ Fläche von AustralienDer Amazonas hat 4x mehr Bewohnerals die SchweizAmazonasAmazonas10%

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38 Kommentare

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  • Kommentar von Alois Keller  (eyko)
    Die Vernichtung des Regenwaldes im Amazonasgebiet nimmt rasant zu. Von Januar bis September 2019 mehr als 7800 Quadratkilometer entwaldet, das ist die zehnfache Fläche von New York. Die Amazonas-Wälder spielen eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des globalen Klimas. Wegen der zahlreichen Brände in der Region war Bolsonaro in den vergangenen Monaten daher international unter Druck geraten, aber er lässt die Farmer weiter gewähren. Pflanzen- und Artensterben und die Welt schaut zu.
  • Kommentar von Arthur Meili  (Arthur Meili)
    Seit 70 Jahren konsumieren wir jeden Tag den Konflikt zwischen Israel und Palaestina. Der neuste Liebling der linken Presse ist jetzt Bolsonaro (neben Trumpf), den werden wir jetzt taeglich in den naechsten 3 Jahre sehen. Nicht mal das englische Koenigshaus ist so populaer. Nicht vergessen, die reichen Laender sind die groessten Klimasuender.
  • Kommentar von Daniel Ackermann  (saskilte)
    Die Lebensmittelfirmen müssen Palmöl importieren da die Pflanzen für lokale Öle für Biodiesel und BioEthanol missbraucht werden. Schöne Grüne Agrarwende.
    1. Antwort von Reto Camenisch  (Horatio)
      Palmöl ist überall.
    2. Antwort von Sonja Estermann  (Saphira13)
      Dies ist zwar Richtig. Dafür werden aber nur 5% des Palmöls eingesetzt der Rest geht in Nahrungsmittel und Reinigungsmittel etc. Dass das Palmöl für Greenwashing in gewissen Konzernen missbraucjt wird, stellt also nicht gleich die komplette Umweltbewegung infrage. Gerade bei den Nahrungsmittel haben es auch wir Konsumenten in der Hand was wir kaufen und es braucht Politiker die meiner Meinung nach Palmöl verbieten sollten da eine nachhaltige Nutzung offenbar nicht möglich ist.
    3. Antwort von Martin Müller  (Nonaeol)
      Weltweit mögen die 5% stimmen. In der EU sind es aber 61% des importierten Palmöls, die dem Diesel zugesetzt werden und im Tank landen oder in Ölkraftwerken verbrannt werden. Vgl. hier: https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Palmoel-in-Diesel-Gut-fuer-die-Umwelt,palmoel114.html