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Angriff in Sydney 16 Tote nach Schüssen am Bondi Beach: Das ist bekannt

Ein Angriff auf eine jüdische Feier sorgt weltweit für Entsetzen. Der Überblick und die Reaktionen der Regierung.

Die Tat: Zwei Männer haben am Sonntagabend (Ortszeit) am beliebten Bondi Beach in Sydney auf Menschen geschossen. Mehr als 1000 Personen waren laut Polizei vor Ort. Es fand eine Chanukka-Feier der jüdischen Gemeinschaft statt.

Die Opfer: Bei dem Vorfall starben 16 Menschen – darunter ein Kind sowie ein französischer und ein israelischer Staatsangehöriger. Auch einer der Angreifer ist tot. 27 Verletzte werden im Spital versorgt.

Die Täter: Die Ermittler haben die beiden mutmasslichen Angreifer als Vater und Sohn identifiziert. Der 50-jährige Vater wurde von Einsatzkräften am Tatort erschossen. Der 24-jährige Sohn wurde gefasst und mit schweren Verletzungen ins Spital eingeliefert. Die Polizei geht nicht davon aus, dass am Tatort weitere Täter beteiligt waren.

Der «Held»: Ein verifiziertes Video zeigt einen Mann, der einem der Angreifer zunächst von hinten auf den Rücken springt. Nach einem kurzen Gerangel nimmt er ihm das Gewehr ab. Der Mann taumelt daraufhin zurück, kann jedoch entkommen. Der Passant, der zweimal angeschossen wurde und sich in einem Spital befindet, wird als «Held» gefeiert.

Reaktionen in Australien: «Das hätte sich keiner von uns je vorstellen können», so Alex Ryvchin vom Exekutivrat des australischen Judentums. Auch islamische Vereinigungen verurteilen das Attentat: «Die Schuldigen müssen mit der vollen Härte des Gesetzes verfolgt werden», teilt der «Australian National Imams Council» mit. «Dies ist ein gezielter Angriff auf jüdische Australier am ersten Tag von Chanukka, der eigentlich ein Tag der Freude sein sollte, ein Fest des Glaubens», so Premierminister Anthony Albanese. «In diesem dunklen Moment für unser Land arbeiten unsere Polizei und Sicherheitsbehörden daran, alle Personen zu ermitteln, die mit dieser Abscheulichkeit in Verbindung stehen.» Nach der Tat werden die Flaggen in Australien als Zeichen der Trauer auf Halbmast gesetzt.

Politische Konsequenzen: Albanese kündigte an, die Waffengesetze zu verschärfen. Er werde noch in den nächsten Stunden dem Kabinett einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten. Dieser sehe etwa vor, dass die Anzahl der Waffen begrenzt werden soll, die Einzelpersonen verwenden dürfen. Auch die Lizenzen sollen überprüft werden.

Antisemitismus in Australien: Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es in Australien zu einer Zunahme antisemitischer Vorfälle. Die Angriffe reichen von Graffiti über Drohungen bis hin zu Brandanschlägen – darunter auf die Synagoge in Melbourne im Dezember 2024.

Internationale Reaktionen: Israels Premier Benjamin Netanjahu sagte, er habe Australien «vor etwa vier Monaten» gewarnt, dass die Regierung Antisemitismus «fördere und begünstige». Zu diesem Zeitpunkt hatte Australien seine Pläne bekannt gegeben, einen palästinensischen Staat anzuerkennen. Die palästinensische Autonomiebehörde spricht in einer Mitteilung den Familien der Opfer sowie dem Volk des befreundeten Australien aufrichtiges Beileid aus. Der britische Premier Keir Starmer betonte, dass «das Vereinigte Königreich stets an der Seite Australiens und der jüdischen Gemeinschaft stehen werde». US-Aussenminister Marco Rubio reagierte: «Antisemitismus hat in dieser Welt keinen Platz.» Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter hat den Anschlag ebenfalls verurteilt: Die Schweiz solidarisiere sich mit den Opfern und lehne jede Form von Gewalt, Antisemitismus und Hass entschieden ab.

Extremismus-Fachredaktor: «Tat wirft Schatten auf Lichterfest»

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Daniel Glaus: «Dunkelheit statt Licht: Der Terroranschlag gegen jüdische Familien in Australien wirft einen langen Schatten auf Chanukka, das Lichterfest, das Jüdinnen und Juden dieser Tage weltweit feiern wollten. Einmal mehr fragen sich viele, wie sicher sie noch sind. Panzerglas und Wachpersonal ist in Synagogen und jüdischen Schulen teils seit Jahrzehnten Alltag, doch seit gut zwei Jahren haben in etlichen Ländern Beleidigungen, Drohungen und tätliche Angriffe massiv zugenommen. Auch kam es zu Brandanschlägen gegen Synagogen. Und im Mai wurden in Washington D.C. zwei Menschen vor dem jüdischen Museum erschossen.

Die Konsequenz dieser Entwicklung ist auch in der Schweiz in Umfragen bestätigt: Jüdinnen und Juden ziehen sich zurück. Meiden die Innenstadt, wenn Proteste angekündigt sind. Man versteckt die Davidstern-Halskette. Vermeidet, öffentlich Hebräisch zu sprechen.

‹Chanukah by the Sea 2025›, das Lichterfest am Bondi-Strand in Sydney, war das Gegenteil: Eine Feier im öffentlichen Raum, wie es selbstverständlich sein sollte. Das nutzten die Täter aus. Die Toten, Verletzten und Traumatisierten des Anschlags sind die ersten Opfer davon. Betroffen sind aber auch all jene Menschen weltweit, deren Alltag zunehmend von Angst beschlichen wird.»

SRF 4 News, 14.12.2025, 11 Uhr ; 

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