Versprechen für mehr Klimaschutz: Die Industrienationen Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, USA, Japan und Kanada bekennen sich nach dem dreitägigen Treffen im südenglischen Cornwall erstmals dazu, die Klimaneutralität spätestens bis 2050 zu erreichen. Auf ein Datum zum Ausstieg aus der Kohle haben sich die Staaten allerdings nicht einigen können – vor allem aufgrund des Widerstands der USA. Sie bekräftigen zudem ihren Willen, Entwicklungsländer jährlich mit 100 Milliarden US-Dollar beim Klimaschutz zu unterstützen. Nach wie vor wollen die Industrienationen ihre Treibhausgas-Ausstösse bis 2030 um etwa die Hälfte reduzieren – dies im Vergleich zum Stand von 2010.
Der Rüffel an China: Die Industrienationen wollen einen härteren Kurs im Umgang mit China einschlagen. Sie fordern die zweitgrösste Volkswirtschaft auf, Menschenrechte und fundamentale Freiheiten zu achten. Im Fokus zum einen: Hongkong. China steht in der Kritik, die Autonomie der ehemaligen britischen Kronkolonie zu untergraben. Die G7-Staaten machen zudem deutlich: Der Umgang Chinas mit Minderheiten in der Nordwestregion, insbesondere der Uiguren, ist ihnen ein Dorn im Auge. Ohne China beim Namen zu nennen, zeigen sich die Wirtschaftsmächte besorgt über «alle Formen der Zwangsarbeit in globalen Lieferketten». Sie arbeiten ferner am Aufbau einer eigenen Infrastruktur-Initiative, als Gegensteuer zur «Neuen Seidenstrasse». Mit der Erschliessung von Handelswegen in Afrika und Lateinamerika, aber auch in Asien und Europa versucht China Einfluss zu gewinnen.
Geeint gegen Corona: Die G7-Gruppe will ärmeren Ländern bis Juni 2022 mindestens eine Milliarde Dosen Impfstoff zur Verfügung stellen. Zum einen über Spenden, zum anderen über Zahlungen an das Impfprogramm Covax. Somit kämen seit Beginn der Pandemie mehr als zwei Milliarden Impfdosen der G7 für die Verteilung zusammen. Die USA haben angekündigt, 500 Millionen Dosen bereitstellen zu wollen. Grossbritannien will 100 Millionen Dosen liefern, Deutschland deren 350 Millionen. Den Wirtschaftsmächten ist es zudem ein Anliegen, dass nicht mehr nur in Europa oder Asien Impfstoff hergestellt wird, sondern auch in Afrika. Und dass die Suche nach dem Ursprung des Coronavirus weitergeht.
Globale Mindesteuer für Grosskonzerne: Die Staats- und Regierungschefs der G7 begrüssen die Einführung einer 15-prozentigen Mindeststeuer. Diese soll Konzerne wie Apple, Google oder Amazon stärker belasten als bisher. Ausserdem sollen international tätige Konzerne nach einem neuen Schlüssel auch dort Steuern zahlen, wo sie Geschäfte machen – und nicht nur dort, wo ihr Firmensitz liegt. Die reichen Industrienationen wollen mit der grösseren Staatengruppe der G20-Wirtschaftsmächte bis Juli eine Einigung über in der Steuerfrage erreichen.