Am nächsten Mittwoch dröhnen auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking die Maschinen: Die Volksbefreiungsarmee zeigt an der grössten Militärparade seit zehn Jahren ihre neusten Waffen. Dazu hat das Land Gäste aus fünf Kontinenten eingeladen.
Auf einer Liste, welche das chinesische Aussenministerium in Peking an einer Pressekonferenz verlesen hat, steht ein Name aus der Schweiz: Ueli Maurer. Neben ihm hat China noch ein halbes Dutzend weitere ehemalige Politiker aus Europa eingeladen, die während ihrer Amtszeiten chinafreundlich waren.
Zu den Gästen gehören auch amtierende Staatsoberhäupter aus Europa, zum Beispiel Serbiens Präsident Aleksandar Vučić und der Premierminister der Slowakei, Robert Fico. Ehrengast ist Wladimir Putin.
Aus Asien kommt eine ganze Reihe von Staatsoberhäuptern: Kim Jong-un aus Nordkorea, Prabowo Subianto aus Indonesien, der kambodschanische König Norodom Sihamoni. Mit dabei ist auch der international geächtete General Min Aung Hlaing, der sich in Myanmar an die Macht geputscht hat.
Auf der Gästeliste stehen also viele historische und geopolitische Freunde von China. Die meisten kommen aus Ländern mit autokratischen Regimes. Wie kommt da Ueli Maurer auf die Tribüne?
Warum Ueli Maurer?
Ueli Maurer sagt gegenüber SRF, dass er von der chinesischen Regierung eine Einladung erhalten und diese angenommen habe. Es sei wichtig, Kontakte und Beziehungen zu China zu pflegen.
Der Ex-Bundesrat war zu seiner Amtszeit der chinesischen Regierung immer freundlich gesinnt und legte den Fokus in seiner China-Politik auf die wirtschaftlichen Beziehungen. Im Jahr 2019 traf er als Bundespräsident Xi Jinping.
Zuletzt nahm Ueli Maurer im September 2024 in der chinesischen Provinz Shandong an einem Anlass des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas teil. Für Kritik sorgte im Mai 2023 ein Besuch seinerseits auf der chinesischen Botschaft, am selben Tag, als das Parlament eine Motion annahm, welche eine Annäherung an Taiwan forderte.