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Ermordung von Walter Lübcke Hauptverdächtiger gesteht die Tat vor Gericht

  • Im Prozess um die Ermordung des deutschen Politikers Walter Lübcke hat der Hauptverdächtige Stephan E. die Tat vor Gericht gestanden.
  • Er habe vor gut einem Jahr den tödlichen Schuss auf den CDU-Politiker abgefeuert, liess der 46-Jährige vor dem Oberlandesgericht Frankfurt über seinen Anwalt erklären.

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Prozessstart in Frankfurt im Mordfall Lübcke
aus Rendez-vous vom 16.06.2020. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 30 Minuten 45 Sekunden.

«In dem Moment sah ich, dass er wieder aufstehen wollte – und da habe ich geschossen», sagt Stephan E. in einem Geständnis, das sein Anwalt Mustafa Kaplan vor dem Oberlandesgericht Frankfurt verlas. Gleichzeitig belastete Stephan E. den Mitangeklagten Markus H., der ebenfalls am Tatort gewesen sei und eine entscheidende Rolle gespielt habe.

Er hat mich radikalisiert und aufgehetzt.
Autor: Stephan E. Hauptangeklagter

Markus H. sei in einer schwierigen psychischen Phase von Stephan E. sein «Mentor» gewesen, liess der Hauptangeklagte nun erklären: «Er hat mich radikalisiert und aufgehetzt.» Demnach war Markus H. es, der Lübcke als Ziel ins Spiel brachte. Bei Schiessübungen habe Markus H. eine Zielscheibe mit dem Bild von Angela Merkel gehabt und erklärt, dass er auch eine Zielscheibe von Lübcke machen wolle. Im Gegensatz zur Kanzlerin «sei Lübcke jemand, an den man rankommen könnte».

Der Kasseler Regierungspräsident Lübcke war im Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses im Landkreis Kassel getötet worden. Der Deutsche Stephan E. muss sich wegen der Tat verantworten.

Hassfigur der rechten Szene

Der Christdemokrat Lübcke war zur Hassfigur der rechten Szene geworden, nachdem er bei einer Bürgerversammlung 2015 die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland offensiv verteidigt hatte. Er hatte dabei an die Adresse der Rechten gesagt, dass diejenigen, die die Werte der Bundesrepublik Deutschland nicht teilten, das Land jederzeit verlassen könnten. Der geständige Täter war damals bei der Versammlung anwesend.

Die deutsche Bundesanwaltschaft sieht bei Stephan E. eine «von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit getragene völkisch-nationalistische Grundhaltung» als Motiv. Nach seiner Festnahme hatte der 46-Jährige bereits ein Geständnis abgelegt, das er aber später widerrief. Der Prozess begann Mitte Juni.

SRF 4 News, 05.08.2020, 13:00 Uhr;

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