Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Erstmals seit Assads Sturz Parlamentswahl in Syrien: Kaum Frauen und Minderheiten gewählt

  • Syrien hat die Ergebnisse der ersten Parlamentswahl seit dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad bekanntgegeben.
  • Als Gewinner gingen dabei vor allem sunnitische und konservativ-sunnitische Kräfte hervor sowie Stammesführer.
  • Frauen und Minderheiten sind kaum vertreten. Von 140 Sitzen aus 50 Wahlbezirken gingen nur sechs Sitze an Frauen, vier an die Minderheit der Alawiten und zwei Sitze an Christen.

Die sehr geringe Vertretung durch Frauen in dem Parlament spiegele nicht ihre Rolle in der syrischen Gesellschaft wider, sagte der Sprecher der Wahlkommission bei der Verkündung der Ergebnisse in Damaskus. Denn in einigen Teilen des Landes hätten sich vergleichsweise viele Frauen an der Wahl beteiligt. Auch die zwei Sitze für Christen seien ein schwaches Ergebnis.

Mann an einem Pult. Daneben Fahnen.
Legende: Der Sprecher der Wahlkommission verkündete die Resultate am Montag. IMAGO/Anadolu Agency/Izz Aldien Alqasem

Die syrische Bevölkerung hatte bei der Wahl keine direkte Gelegenheit, die Abgeordneten zu wählen. Stattdessen wurden in regionalen Gremien rund 6000 Wahlleute bestimmt, die am Sonntag dann aus ihren Reihen die Parlamentarier wählten. Das Verfahren stiess deshalb auf Kritik.

Unterstützer sehen es dennoch als einen erfolgreichen Schritt im laufenden politischen Umbruch seit dem Sturz Assads im vergangenen Dezember.

70 Mitglieder werden kommende Woche bestimmt

Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa werde Ungleichheiten bei den Ergebnissen berücksichtigen, versicherte der Sprecher der Wahlkommission. Al-Scharaa wird kommende Woche weitere 70 Mitglieder und damit ein Drittel des insgesamt 210 Sitze zählenden Parlaments selbst bestimmen. Beobachter gehen davon aus, dass dies vor allem Abgeordnete sein werden, die die Übergangsregierung in Damaskus unterstützen.

SRF 4 News, 6.10.2025, 21 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel