- US-Präsident Donald Trump hat ein Angebot der EU zur Aufhebung gegenseitiger Zölle auf Autos zurückgewiesen.
- Die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hatte den USA zuvor einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet.
- Derweil rechnet Trump mit einem baldigen «Deal» mit Kanada.
Das Angebot sei «nicht gut genug», sagte Trump am Donnerstag der Nachrichtenagentur Bloomberg. Wenige Stunden zuvor hatte die EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström erklärt, die EU sei bereit, ihre «Autozölle auf null zu reduzieren», wenn die USA dasselbe täten.
«Ihr Kaufverhalten ist, ihre Autos zu kaufen, nicht unsere Autos zu kaufen», sagte Trump mit Blick auf Verbraucher in der EU. Er drohte überdies mit einem Rückzug der USA aus der Welthandelsorganisation (WTO).
Die Europäische Union ist fast so schlimm wie China, nur kleiner.
Reaktion aus Brüssel folgte prompt
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker liess die Abfuhr von Trump nicht auf sich sitzen. Im ZDF drohte er mit entsprechenden Gegenmassnahmen der EU, falls Washington nun doch höhere Auto-Importzölle verlangen sollte.
Angesichts der Handelsstreitigkeiten hatten sich Trump und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker im Juli darauf verständigt, auf einen fast vollständigen Abbau von gegenseitigen Beschränkungen im Handel mit Industriegütern hinzuarbeiten. Der Autosektor wurde davon ausgenommen.
Nafta-Verhandlung auf Zielgeraden
In den Verhandlungen um ein neues Freihandelsabkommen zwischen den USA, Kanada und Mexiko steht laut dem US-Präsidenten derweil ein Durchbruch kurz bevor. «Ich denke, wir stehen kurz vor einem Deal», sagte Trump zu Bloomberg. Am Freitag geht der seit Tagen andauernde Nafta-Verhandlungsmarathon in die entscheidende Runde.
Ob es dann schon ein klares Ergebnis geben wird, sei abzuwarten. «Kanada wird irgendwann einen Deal machen. Das könnte am Freitag sein oder innerhalb eines Zeitraum», sagte Trump. Kanadas Delegationsleiterin, Aussenministerin Chrystia Freeland, hatte am Donnerstag mehrfach mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer beraten und sich optimistisch gezeigt.
Kanada steht unter Druck, weil sich die USA und Mexiko bereits auf ein vorläufiges Abkommen bilateral geeinigt hatten.