Vor zwei Wochen haben die USA Kolumbien um die Aufnahme von afghanischen Flüchtlingen gebeten. Der kolumbianische Präsident Iván Duque hat sofort zugesagt. Kolumbien schliesst sich damit der Gruppe der 15 Länder an, die die USA im Umgang mit den Flüchtlingen unterstützen. Afghanische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger dürfen sich für einen vorübergehenden Aufenthalt in Kolumbien registrieren.
Ankommende werden geimpft
Die Afghaninnen und Afghanen bekommen nach ihrer Ankunft eine Covid-Impfung und ihre Aufenthaltsbewilligungen werden geprüft. Danach sollen sie in die USA weiterreisen. Temporär wohnen diese Menschen in Hotels in Bogotá, alles bezahlt von der US-Regierung.
Doch in der kolumbianischen Hauptstadt eskalieren seit Monaten Proteste gegen die Regierung. Die Gewalt und die Instabilität in Kolumbien nimmt wieder zu. Im Klartext: Die 4000 Afghaninnen und Afghanen kommen von einem Krisengebiet in das nächste.
Für Kolumbien bedeutet diese Vereinbarung mit den USA aber auch eine Annäherung an die neue US-Administration unter Präsident Joe Biden. Der rechtskonservative kolumbianische Präsident hatte im US-Wahlkampf öffentlich Donald Trump unterstützt. Die Aufnahme der Flüchtlinge dient also auch der Beziehungspflege mit Washington.