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Tausende Urlauber flohen an den Strand
Aus Tagesschau vom 31.12.2019.
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Feuerdrama in Australien Tausende Urlauber von Flammen umzingelt

  • Die Buschbrände im Südosten Australiens haben inzwischen mindestens zwölf Menschen das Leben gekostet.
  • Im Staat Victoria flüchteten Tausende Urlauber an den Strand, um Schutz vor dem herannahenden Flammenmeer zu suchen.
  • Fünf Menschen werden aktuell vermisst, vier Personen in Victoria, ein Mann in New South Wales.

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Kampf gegen Flammen in New South Wales
Aus News-Clip vom 31.12.2019.
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Ein Vater und sein Sohn wurden am Dienstag nach Behördenangaben unweit der Küste des Bundesstaats New South Wales tot aufgefunden: Sie hatten demnach versucht, ihr Haus in dem Ort Cobargo vor der Feuersbrunst zu schützen. Ein Feuerwehrmann war am Montag in einem Feuer-Tornado im Bundesstaat New South Wales gestorben.

Allein in New South Wales ist mittlerweile eine Fläche der Grösse Belgiens abgebrannt, fast 1000 Häuser wurden zerstört. Und ein Ende des Infernos ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: für heute Dienstag wurden weitere Temperatursteigerungen bis weit über 40 Grad hinaus angesagt. Zudem werden starke Windböen erwartet, die die Brände weiter anfachen könnten.

Der Fall des am Montag umgekommenen Feuerwehrmanns verdeutlicht die Zerstörungskraft der Flammen: Sein zwölf Tonnen schweres Löschfahrzeug wurde durch einen vom Feuer ausgelösten Tornado in die Höhe gerissen und krachte mit dem Dach voran zu Boden. Zwei Kollegen des 28-Jährigen kamen mit Verbrennungen und anderen Verletzungen ins Spital.

Auch ein kleinerer Einsatzwagen wurde von der Wucht der angefachten Winde durch die Luft gewirbelt und aufs Dach geschleudert. Dabei wurde ein weiterer Feuerwehrmann schwer verletzt. Der regionale Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons nannte die Lage angesichts des ausser Kontrolle geratenen Buschfeuers auf halber Strecke zwischen Sydney und Melbourne «wahrlich schrecklich».

Selbst am Strand Aschefetzen und Glutspäne

In der rund 500 Kilometer östlich von Melbourne gelegenen Küstenstadt Mallacoota wurden rund 4000 Urlauber von den Behörden angewiesen, sich aus Sicherheitsgründen ans Meer zu begeben. Da die meisten Fluchtwege über Strassen abgeschnitten waren, versammelten sich viele von ihnen am Strand.

Bis zum Strand trug der Wind die Aschefetzen und Glutspäne der ringsum lodernden Feuer. Der Himmel über Mallacoota sei «pechschwarz, und es ist sehr beängstigend», sagte Andrew Crisp vom Zivilschutz Victoria.

Es gibt hier viele Kinder, die nicht richtig atmen können.
Autor: Robert Phillips Miteigentümer eines Supermarkts in Mallacoota

Robert Phillips, Miteigentümer eines lokalen Supermarktes, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er beherberge etwa 45 Menschen in seinem Laden, während andere zum Hafen der Stadt geflohen seien. «Überall gibt es Brände - überall weht Glut in den Strassen», sagte er. Die Stadt sei von der Aussenwelt abgeschnitten.

Auf Social-Media-Beiträgen von noch in der Stadt eingeschlossen Menschen sieht man blutroten, Rauch verhangenen Himmel und Touristen, die Schulter an Schulter am Strand liegen, einige tragen Atemschutzmasken.

Militär eilt zu Hilfe

Premierminister Scott Morrison sagte dem Bundesstaat die Unterstützung des Militärs zu, nachdem Victorias Regierung Helikopter und Marineschiffe angefordert hatte, um Menschen in Notlage zu versorgen und in Sicherheit zu bringen.

Sydney feiert, das Rote Kreuz sammelt

Box aufklappen Box zuklappen

Angesichts der katastrophalen Lage ist vielen Australiern die Lust auf spektakuläre Silvesterfeiern völlig vergangen. Während des traditionellen Feuerwerks im Hafen von Sydney, zu dem eine Million Besucher in der Küstenmetropole erwartet werden, will das Rote Kreuz Geld sammeln für die erschöpften Rettungskräfte und jene Menschen, denen die Flammen fast alles genommen haben.

Hunderttausende Unterzeichner einer Petition bemühten sich bis zuletzt um eine Absage der Pyro-Show, für die eine Sondergenehmigung der Feuerwehr eingeholt werden musste. Der Touristenandrang zum Jahreswechsel beschert der grössten Stadt des Landes alljährlich Einnahmen von umgerechnet rund 80 Millionen Euro.

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