- US-Präsident Donald Trump hat die ersten einer angekündigten Welle von Zoll-Massnahmen veröffentlicht.
- Die Briefe an die betreffenden Staaten wurden auf Trumps Online-Plattform Truth Social gepostet.
- Noch nichts bekannt ist über Zölle für die Schweiz.
- Die Einführung der geplanten neuen Zölle verschieben die USA nach eigenen Angaben vom 9. Juli auf den 1. August.
Auf Einfuhren aus Japan, Südkorea, Kasachstan, Malaysia sowie Tunesien sollen künftig Zölle von 25 Prozent erhoben werden. Für Südafrika und Bosnien sollen 30 Prozent, für Indonesien 32 Prozent, für Serbien und Bangladesch 35 Prozent, für Kambodscha und Thailand 36 Prozent – und für Myanmar und Laos sogar 40 Prozent gelten.
Trump warnte die betroffenen Länder zudem davor, als Reaktion ebenfalls ihre Zölle anzuheben. «Wenn Sie aus irgendeinem Grund beschliessen, Ihre Zölle zu erhöhen, dann wird der von Ihnen gewählte Prozentsatz zusätzlich auf unsere Zölle aufgeschlagen», heisst es in den Zoll-Briefen.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte in einer Presskonferenz, wechselseitige Zölle oder die in den Schreiben aufgeführten neuen Zölle werden in Kraft treten – «oder es werden Vereinbarungen getroffen». Diese Länder werden demnach weiterhin mit den Vereinigten Staaten verhandeln. Man habe viele positive Entwicklungen in die richtige Richtung gesehen.
Weiter gab die Sprecherin bekannt, Trump wolle die Frist der bislang für diesen Mittwoch (9. Juli) angepeilten Zölle auf den 1. August verschieben. Er werde noch an diesem Montag ein entsprechendes Dekret unterschreiben, sagte Karoline Leavitt.
Derzeit sind noch viele Fragen offen, unter anderem auch, wie die EU und die USA künftig Handel miteinander treiben wollen.
EU in Gesprächen
Die EU setzte auf eine Grundsatzvereinbarung zum Zollstreit mit den USA. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe am Sonntag mit US-Präsident Trump zum aktuellen Verhandlungsstand telefoniert, sagte ein Sprecher in Brüssel. Man sei am «Anfang der Schlussphase», hiess es am Montagmittag.
Ziel sei es weiterhin, Zölle zu vermeiden, so die EU-Kommission. Sonst werde es für beide Seiten schmerzhaft. Es brauche ein Ergebnis, das für die USA und die EU Vorteile bringe.
Trump will US-Produktionen fördern
Trump hatte Anfang April hohe Zollaufschläge gegen zahlreiche Staaten verhängt und diese kurz darauf für die meisten Länder für eine 90-tägige Verhandlungsphase auf zehn Prozent reduziert, darunter auch für die Schweiz.
Trump will mit seiner Zollpolitik das Handelsdefizit der USA verringern. Es soll vermehrt in den USA produziert werden. Zudem will er sich Vorteile in anderen Politikfeldern erschliessen.