- US-Präsident Donald Trump hat am Montag begonnen, eine neue Welle von Zollsätzen für verschiedene Staaten zu veröffentlichen.
- Die Briefe an die betroffenen Staaten wurden auf Trumps Onlineplattform Truth Social gepostet.
- Die neuen Zollsätze für die Schweiz und die EU sind noch offen.
- Die Einführung der neuen Zölle ist auf den 1. August terminiert.
Auf Einfuhren aus Japan, Südkorea, Kasachstan, Malaysia sowie Tunesien sollen künftig Zölle von 25 Prozent erhoben werden. Für Südafrika und Bosnien sollen 30 Prozent, für Indonesien 32 Prozent, für Serbien und Bangladesch 35 Prozent, für Kambodscha und Thailand 36 Prozent – und für Myanmar und Laos sogar 40 Prozent gelten.
Als nächsten Schub mit neuen Zollsätzen hat Trump am Mittwoch sieben eher kleinere Handelspartner mit einem Brief kontaktiert. Der neue Zollsatz für Algerien, den Irak, Sri Lanka und Libyen beträgt 30 Prozent und für Brunei, Moldau und die Philippinen jeweils 25 Prozent. Für Brasilien 50 Prozent.
Trump warnte die betroffenen Länder zudem davor, als Reaktion im Gegenzug ihre Zölle anzuheben. «Wenn Sie aus irgendeinem Grund beschliessen, Ihre Zölle zu erhöhen, dann wird der von Ihnen gewählte Prozentsatz zusätzlich auf unsere Zölle aufgeschlagen», heisst es in den Zollbriefen.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt sagte in einer Medienkonferenz, wechselseitige Zölle oder die in den Schreiben aufgeführten neuen Zölle würden in Kraft treten – «oder es werden Vereinbarungen getroffen». Diese Länder werden demnach weiterhin mit den Vereinigten Staaten verhandeln. Man habe viele positive Entwicklungen in die richtige Richtung gesehen.
Weiter sagte die Sprecherin, Trump verschiebe die angekündigte Inkraftsetzung vom Mittwoch (9. Juli) neu auf den 1. August. Er werde ein entsprechendes Dekret unterschreiben, sagte Karoline Leavitt. Derzeit sind noch viele Fragen offen, unter anderem auch, wie die EU und die USA künftig Handel miteinander treiben wollen.
Gespräche mit der EU
Die EU setzt auf eine Grundsatzvereinbarung zum Zollstreit mit den USA. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe am Sonntag nochmals mit US-Präsident Trump über den aktuellen Verhandlungsstand telefoniert, sagte ein Sprecher in Brüssel. Man sei am «Anfang der Schlussphase», hiess es am Montagmittag. Ziel sei es weiterhin, Zölle zu vermeiden, so die EU-Kommission.
Trump hat am Dienstag einen Brief an die EU sowie Sonderzölle für bestimmte Branchen angekündigt. Auf die Frage eines Journalisten, ob er optimistisch auf einen Deal mit der EU blicke, sagte er: «Wir sind wahrscheinlich zwei Tage davon entfernt, ihnen einen Brief zu schicken. Wir sind im Gespräch mit ihnen. Ich möchte nur, dass Sie wissen, dass ein Brief einen Deal bedeutet.»
Trump betonte, dass von der Leyen und «die gesamte Gruppe» die USA mittlerweile gut behandeln würden. Der US-Präsident will unabhängig von der Europäischen Union Extrazölle für bestimmte Branchenimporte einführen. So sollen auf Kupfereinfuhren Zuschläge von 50 Prozent erhoben werden. Auch Zölle auf Arzneimittel, Halbleiter und «verschiedene andere Dinge» kann er sich vorstellen.