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Gipfel ohne Durchbruch Trump über Kim: «Ich habe Vertrauen in ihn»

Enttäuschung in Hanoi: Nach vielen grossen Worten endet der Gipfel von Trump und Kim ohne jede konkrete Vereinbarung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim ist ohne Resultat zu Ende gegangen.
  • Die USA und Nordkorea wollen die Gespräche fortsetzen.
  • Der US-Präsident zeigte sich zuversichtlich, die Differenzen überbrücken zu können.

Mit dem Scheitern des Gipfels zwischen Donald Trump und Kim Jong-un haben sich die Hoffnungen auf eine baldige atomare Abrüstung Nordkoreas zerschlagen. Der US-Präsident und Nordkoreas Machthaber konnten sich nach zweitägigen Gesprächen in Hanoi nicht einmal auf Minimal-Kompromisse einigen.

Das Treffen endete im Streit über Abrüstung und Aufhebung von Sanktionen. Trump sagte: «Ich hätte etwas unterschreiben können. Aber es ist besser, etwas richtig zu tun, als schnell.»

«Wir werden weiterarbeiten»

Trump zufolge bestand sein Gegenüber darauf, dass alle Sanktionen gegen sein Land komplett aufgehoben werden. «Wir konnten das nicht tun», sagte Trump. «Sie waren bereit, einen grossen Teil der Bereiche atomar abzurüsten, die wir wollten. Aber wir konnten nicht alle Sanktionen dafür aufheben. So werden wir weiterarbeiten und sehen.»

Nordkorea wiedersprach der Erklärung des US-Präsidenten für das Scheitern des Gipfels. Der nordkoreanische Aussenminister Ri Yong Ho sagte in einem seltenen Auftritt vor Journalisten, sein Land habe im Gegenzug für atomare Abrüstung nicht die Aufhebung aller, sondern nur eines Teils der Sanktionen gefordert.

Die angebotene atomare Abrüstung sei die weitreichendste Massnahme, die für sein Land derzeit machbar sei. Das Angebot werde sich auch dann nicht ändern, wenn die USA weitere Verhandlungen in der Zukunft vorschlagen würden.

Enttäuschung für Trump

Mit dem abrupten Ende haben sich die Chancen auf eine Friedenslösung für die koreanische Halbinsel wieder deutlich verringert. Der Konflikt gehört zu den gefährlichsten der Welt.

Für Trump, der durch belastende Aussagen seines Ex-Anwalts Michael Cohen unter Druck steht, bedeutet dies eine grosse Enttäuschung. Mit einem Erfolg auf internationaler Bühne hätte er von Negativ-Schlagzeilen zuhause ablenken können.

Überraschendes Scheitern

Pläne für einen dritten Gipfel – nach Singapur und Hanoi – gibt es derzeit nicht. Das Weisse Haus erklärte nur, die «jeweiligen Teams» wollten die Gespräche fortsetzen. China und Südkorea reagierten enttäuscht auf das Scheitern, drängten die USA und Nordkorea aber, ihren Dialog fortzusetzen.

Das Scheitern des Gipfels kam für viele überraschend. Noch kurz zuvor hatten sich Kim und Trump positiv über den Verlauf geäussert. Aber auch nach dem Scheitern fand der US-Präsident warmherzige Worte: «Wir mögen einander einfach. Wir haben eine gute Beziehung», sagte Trump. «Ich habe Vertrauen in ihn. Und ich nehme ihn beim Wort.»

Hunger im verarmten Land

Nordkorea ächzt unter den von den USA und der UNO verhängten Sanktionen, die nach den Atom- und Raketentests 2017 noch verschärft worden waren.

Erst vergangene Woche hatte Nordkorea vor einer Hungersnot in dem verarmten Land gewarnt. Es fehlten rund 1.4 Millionen Tonnen Lebensmittel, heisst es in einem zweiseitigen Bericht Nordkoreas an die UNO.

Die Regierung müsse deshalb die Essensrationen für die Bevölkerung

fast halbieren.

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