- Islands Präsident Gudni Jóhannesson hat sich eine zweite Amtszeit gesichert.
- Der 52-Jährige setzte sich klar gegen seinen einzigen Herausforderer Gudmundur Franklín Jónsson durch, wie die Auszählung der Stimmen am Sonntag ergab.
- Jóhannesson erhielt demnach 92,2 Prozent, während Geschäftsmann Jónsson unter acht Prozent blieb.
- Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 67 Prozent. Etwa 252'000 Isländer waren stimmberechtigt.
Jóhannesson ist seit 2016 isländischer Präsident und gilt in der Bevölkerung als sehr beliebt. Umfragen hatten ihm deshalb bereits vor der Wahl mehr als 90 Prozent der Stimmen vorausgesagt. Die Isländer schätzen an ihm, dass man ihn trotz seines Amtes weiterhin oft mit seinen Kindern zur Schule radeln oder auf deren Sportveranstaltungen sieht. International hatte er vor einigen Jahren kurzzeitig wegen seiner Abneigung für Pizza mit Ananas für Furore gesorgt.
Symbol der nationalen Einheit
Der frühere Oxford-Student und Geschichtsprofessor vertritt die Haltung, dass ein Präsident ein Symbol der nationalen Einheit sein sollte, das sich aus hitzigen Debatten in seinem Land heraushält. Seit Amtsantritt hat er nach Angaben des isländischen Rundfunksenders RÚV die ihm zugesprochenen Gehaltssteigerungen zurückgewiesen und sie stattdessen an wohltätige Zwecke gespendet.
Die Insel im Nordatlantik gehört nicht zur Europäischen Union, dafür aber – ebenso wie Norwegen und Liechtenstein – zum Europäischen Wirtschaftsraum. Auf der Insel mit ihren rund 360'000 Einwohnern werden alle vier Jahre Präsidentenwahlen abgehalten, sofern es mehr als einen Kandidaten gibt. Jóhannesson hatte in seiner Neujahrsansprache angekündigt, sich der Wiederwahl zu stellen.