- Nordkorea hat offenbar erneut Geschosse in das Japanische Meer abgefeuert.
- Das berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das südkoreanische Militär.
- Es handle sich dabei um zwei ballistische Kurzstreckenraketen, teilte die südkoreanische Regierung mit.
Yonhap berichtete unter Berufung auf die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA weiter, Pjöngjang protestiere gegen die gemeinsamen Manöver Südkoreas und der USA, die am Montag gestartet worden waren.
Das nordkoreanische Militär hatte am Donnerstag nach südkoreanischen Angaben bereits zwei Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer abgefeuert und diese als Reaktion auf Militärübungen Südkoreas gerechtfertigt. Beide Raketen stürzten den Angaben zufolge ins Japanische Meer.
Die Führung in Pjöngjang verurteilte am Dienstag das am Montag begonnene Militärmanöver von Washington und Seoul scharf. Es handle sich um eine «eklatante Verletzung» von Vereinbarungen von Nordkorea mit den USA und mit Südkorea, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA einen Sprecher des nordkoreanischen Aussenministeriums.
Südkorea und den USA fehle der «politische Wille» zu einer Verbesserung der Beziehungen zu Nordkorea. Der Sprecher warnte, sollten Washington und Seoul die nordkoreanischen Warnungen weiterhin nicht beachten, müssten sie einen «hohen Preis» dafür zahlen.
Stockende Gespräche
Es wäre somit das vierte Mal in weniger als zwei Wochen, dass Nordkorea Raketen gestartet hat. UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea eigentlich die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump hatten Ende Juni bei einem kurzen Treffen im Grenzort Panmunjom auf der koreanischen Halbinsel Arbeitsgespräche zur atomaren Abrüstung in der Region vereinbart. Nach ihrem gescheiterten Gipfeltreffen im Februar in Vietnam weckte das Treffen neue Hoffnung auf Fortschritte in den festgefahrenen Verhandlungen über das Atomprogramm Nordkoreas.