Ende 2012 waren 45,2 Millionen Menschen auf der Flucht – so viele Flüchtlinge hatte es letztmals 1994 gegeben, als die Kriege in Ex-Jugoslawien unzählige Menschen in die Flucht trieben. Grund für den neuen Höchststand ist der Bürgerkrieg in Syrien, wie das Flüchtlingshilfswerk UNHCR mitteilte.
Kriege als Hauptursache
Fast 8 Millionen Menschen wurden allein im letzten Jahr aus ihrer Heimat vertrieben. Meist flohen sie vor Kriegen. Die meisten von ihnen fanden notdürftig Zuflucht innerhalb des eigenen Landes. Dort sind sie allerdings ebenso auf internationale Hilfe angewiesen wie jene, die sich über Grenzen geschleppt oder die Flucht in überfüllten Booten riskiert haben.
Jeder zweite Flüchtling stammt aus den fünf Konfliktstaaten Afghanistan, Somalia, Irak, Syrien und Sudan. Über die Hälfte von ihnen sind Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahren.
Arme Länder sind am stärksten gefordert
Zwar nehmen auch westliche Staaten Flüchtlinge auf, die Hauptlast tragen jedoch arme Länder. Laut UNHCR leben über 80 Prozent der Flüchtlinge in Entwicklungsländern, wo sie auf Hilfe internationaler Organisationen angewiesen sind. An der Spitze stehen Pakistan und Iran.
Für das laufende Jahr rechnet die UNO allein wegen des Bürgerkriegs in Syrien mit Millionen neuer Flüchtlinge. Bis Ende des Jahres könnten mehr als 10 Millionen Syrer Flüchtlinge im eigenen Staat oder im Ausland sein, hiess es. Entsprechend schwierig sei auch die Situation für die Nachbarländer Syriens, in die Monat für Monat etwa 5000 Kriegsflüchtlinge strömen.