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Welche Folgen hat die Tötung des Hamas-Anführers in Beirut?
Aus SRF 4 News aktuell vom 03.01.2024. Bild: Keystone
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Israel und Libanon Kriege, Flucht und Terror: die düstere Geschichte zweier Staaten

Ein Hamas-Anführer wird in Beirut getötet – wieder einmal droht der Nahostkonflikt auf Libanon überzuschwappen. Ein Rückblick.

Angst vor einem Flächenbrand: Der Krieg in Gaza schürt Ängste vor einer weiteren Eskalation in Nahost. Ein Ort, an dem ein Funke genügen könnte, um einen Flächenbrand auszulösen, ist Libanon. Denn dort könnte sich eine zweite Front gegen Israel eröffnen, angeführt von der Schiiten-Miliz Hisbollah. Mit der mutmasslich von Israel veranlassten Tötung des ranghohen Hamas-Anführers Saleh al-Aruri in der libanesischen Hauptstadt Beirut verschärfen sich die Spannungen zwischen den beiden Ländern. Ob die Iran-treue Miliz tatsächlich willens ist, eine offene Konfrontation mit Israel zu wagen, ist fraglich.

Irans treu ergebene Miliz: Die radikalislamische Hisbollah hat in Libanon grossen politischen und wirtschaftlichen Einfluss. Als Teil von «Irans Achse des Widerstands» wird sie vom Regime in Teheran alimentiert und gefördert. Der militärische Arm der Organisation verfügt über eine beachtliche Schlagkraft und wird von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.

Der Palästinakrieg / israelischer Unabhängigkeitskrieg: Das vergiftete Verhältnis zwischen Libanon und Israel reicht allerdings bis ins Jahr 1948 zurück. Damals erklärte Israel seine Unabhängigkeit – postwendend griffen fünf arabische Länder Israel an, darunter auch Libanon. Das Ziel der arabischen Koalition, die das Existenzrecht Israels bestritt, war die Zerstörung des jüdischen Staates. Die Koalition sollte eine krachende militärische Niederlage erleiden.

Hochburg des palästinensischen Widerstands: Während und nach dem Krieg von 1947 bis 1949 flüchteten Hunderttausende Palästinenserinnen und Palästinenser nach Libanon. Auch nach dem Sechstagekrieg von 1967 nahm das Land palästinensische Flüchtlinge auf – das Verhältnis zu Israel trübte sich zusehends. Denn das kleine Libanon wurde bald zur Basis für den politischen und militärischen Widerstand der Palästinenser.

Der Libanonkrieg: Der Zustrom der Palästinenser wurde zur Herausforderung für das fragile Gleichgewicht im Vielvölkerstaat, in dem sich Schiiten, Sunniten und Christen die Macht aufteilen. Schliesslich kam es 1975 zum Bürgerkrieg: Zwischen der christlichen Phalange-Miliz und der PLO nahm ein jahrelanges Blutvergiessen seinen Lauf. Nach einem verheerenden Fatah-Anschlag 1978 in Israel beschloss die israelische Regierung, im Süden Libanons einzugreifen. Auf den begrenzten Einmarsch folgte der israelische Libanon-Feldzug von 1982.

Der Aufstieg der Hisbollah: Israel konnte 1982 zwar die PLO vertreiben. Doch die Invasion in Libanon entpuppte sich in gewisser Weise als Pyrrhussieg: Denn aus dem Widerstand entstand ab 1982 die Hisbollah als paramilitärische Organisation. Sie verstrickte die israelischen Truppen in einen blutigen Guerillakrieg. In den vergangenen Jahrzehnten kam es zwischen Israel und der Schiiten-Miliz wiederholt zu militärischen Auseinandersetzungen.

SRF 4 News, 3.1.2024, 10:05 Uhr

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