Die 42-jährige Kyrsten Sinema trat selbstbewusst vor ihre Anhänger und liess sich feiern. Ihre Stimme war immer noch etwas heiser vom Wahlkampf. «Wir haben noch nie mit so vielen Wählern und Wählerinnen in Arizona gesprochen», sagte sie.
«Unserem Land geht es am besten, wenn alle mitmachen und alle Stimmen gehört werden.» Für den Sieg der Demokratin war entscheidend, dass sie die Latinos im Grenzstaat mobilisieren konnte; sie machen rund 30 Prozent der Bevölkerung aus.
Unserem Land geht es am besten, wenn alle mitmachen und alle Stimmen gehört werden.
Der harte Wahlkampf in Arizona wurde zwischen zwei Frauen ausgetragen. Die Strafrechtlerin Sinema gewann gegen die ultra-konservative Martha McSally, die eine harte Linie in der Immigrationspolitik vertritt.
Auch Sinema ist für einen konsequenten Grenzschutz – und gilt als gemässigte Demokratin. Als Repräsentantin stimmte sie zu 50 Prozent auf der Linie der Republikaner. Ein zentrales Anliegen von Sinema ist die Erhaltung von Obamacare.
Demokraten mit mindestens 47 Sitzen im Senat
Der Sieg der bekennenden bisexuellen Politikerin steht für den politischen Wandel im Südwesten der USA. Schon länger warten die Demokraten, dass die Stimmen einer jüngeren Regenbogen-Generation ihnen auch in republikanischen Bastionen Mehrheiten bringen. Diese sogenannte «demographische Dividende» können sie nun in Nevada und Arizona einkassieren.
Die Demokraten können nun mit mindestens 47 Sitzen im Senat rechnen, die Republikaner mit höchstens 53. Die Senatswahl in Florida ist noch offen; die Stimmen werden nachgezählt.