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Keine Entwarnung Waldbrände in Griechenland und Türkei noch nicht unter Kontrolle

  • In Griechenland und der Türkei verwandeln verheerende Brände Ferienregionen in verkohlte Landschaften.
  • Nur 25 Kilometer nördlich des Stadtzentrums von Athen ist am Donnerstagnachmittag erneut ein riesiger Waldbrand ausgebrochen.
  • In der Türkei leitet die Generalstaatsanwaltschaft nach den Hilferufen der Bevölkerung Ermittlungen ein.

Fernsehbilder zeigen nördlich von Athen eine kilometerlange Wand aus haushohen Flammen und Rauch. Löschflugzeuge und -hubschrauber waren im Einsatz, mussten jedoch bei einbrechender Dunkelheit die Arbeit einstellen. Die Elektrizitätsgesellschaft schaltete vorsorglich einen grossen Verteiler in der Region ab.

In Griechenland entfachten binnen 24 Stunden 92 Waldbrände über das ganze Land verteilt. Demnach brechen in der östlichen Mittelmeerregion pro Stunde gut drei neue Brände aus, oft in abgelegenen Regionen, immer wieder aber auch in der Nähe von Siedlungen und Menschen, die Hals über Kopf vor den Flammen fliehen müssen.

Mit Drohnen Brandherde entdecken

Nördlich von Athen wurde die Autobahn zwischen der Hauptstadt und Thessaloniki gesperrt. Kurze Zeit später sprangen die Flammen auf die andere Seite der Fahrbahnen über. Die Ortschaft Krioneri wurde evakuiert, ebenso ein Flüchtlingslager. Auch auf der zweitgrössten griechischen Insel Euböa, die stark bewaldet ist, gab es etliche neue Brandherde.

Der griechische Premier Kyriakos Mitsotakis kündigte an, verstärkt Militär einzusetzen. Die Soldaten sollen die Lage aus der Luft mit Drohnen verfolgen und neue Brandherde zeitig entdecken. Zudem sollen sie die Feuerwehr mit Baggern und anderem schweren Gerät unterstützen und mit Tankwagen Wasser zu den Brandherden transportieren.

Kritik an Einsatzkräften in der Türkei

In der Türkei wüten die Brände in den Touristenregionen am Mittelmeer weiter. Seit Tagen bekommen die Rettungskräfte Grossbrände in den Provinzen Antalya und Mugla nicht unter Kontrolle. Allein in Mugla wurden knapp 12'000 Häuser und mehr als 36'000 Menschen evakuiert, wie lokale Behörden sagten. 2000 Häuser wurden offiziellen Angaben zufolge bisher beschädigt, mindestens acht Menschen kamen ums Leben. Touristen wurden teilweise auf dem Wasserweg aus Ferienorten geholt.

Mann löscht Brand.
Legende: In der Provinz Mugla versuchen Einsatzkräfte die Brände unter Kontrolle zu bringen. Reuters

Derweil ermittelt die Generalstaatsanwaltschaft wegen einer Kampagne in sozialen Medien. Unter dem Hashtag #HelpTurkey hatten User im Kampf gegen das Feuer um internationale Hilfe gebeten. Seit Beginn der Brände vergangene Woche wird immer wieder Kritik an der Ausstattung der Einsatzkräfte laut. Ermittelt werde nun unter anderem wegen «Erzeugung von Sorge, Angst und Panik» in der Bevölkerung und Anstiftung des Volkes zu Hass und Feindschaft, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Auch Brände in Italien und Bulgarien

In Italien kämpfen die Einsatzkräfte ebenfalls weiter gegen die Flammen. Unter anderem Sizilien und Kalabrien sind betroffen. Löschflugzeuge seien in den Provinzen Messina und Palermo im Einsatz, teilt die Feuerwehr mit. Rund 70 Prozent der Feuer seien auf Fehlverhalten von Menschen zurückzuführen, sagte Umweltminister Roberto Cingolani. Hinzu kämen die Folgen des Klimawandels.

In Bulgarien gilt die zweithöchste Alarmstufe für 24 der 28 Regionen – auch in der Hauptstadt Sofia mit rund 1.5 Millionen Einwohnern. Die beiden Grossbrände im Süden des Balkanlandes konnten zunächst unter Kontrolle gebracht werden, wie bulgarische Medien berichteten. Allerdings kamen dabei zwei Forstarbeiter ums Leben, ein weiterer erlitt schwere Verbrennungen.

Tagesschau, 05.08.2021, 12:45 Uhr ; 

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