- Der Brexit-Streit um die Fischerei-Rechte vor der britischen Insel Jersey geht in eine neue Runde.
- Der französische Europa-Staatssekretär Clément Beaune hat nachgelegt und London mit Vergeltungsmassnahmen bei Finanzdienstleistungen gedroht.
- Es fehlten noch etwa 40 Bewilligungen für französische Fischer für britische Gewässer, sagte der Vertraute von Staatschef Emmanuel Macron.
Er sei zuversichtlich, dass diese Lizenzen erteilt würden. «Sonst werden wir nicht zögern, Vergeltungsmassnahmen in anderen Bereichen zu ergreifen.» In der Zeitung «Journal du Dimanche» nannte der Staatssekretär als Beispiel den Zugang zu Finanzdienstleistungen für britische Banken.
Streit rund um Kanalinsel Jersey
Vergangene Woche hatten Dutzende französische Fischer die Kanalinsel Jersey blockiert. Jersey gehört zwar zur britischen Krone, aber nicht zum Vereinigten Königreich. Vier Monate nach dem finalen Brexit liefern sich Grossbritannien und Frankreich eine Machtprobe erster Güte.
Frankreich hatte im Streit um Fischereilizenzen gedroht, notfalls Vergeltung zu üben und Jersey gar den Strom abzudrehen. Grossbritannien und Frankreich hatten in der Folge die Marine aufgefahren.
Beaune: «Von London auf Entschlossenheit getestet»
Beaune sieht die Chancen gut, dass Jersey Zusatzbedingungen für Fischer bei den Lizenzen zurücknehmen werde.
Wir werden als Europäische Union ständig von den Briten auf unsere Entschlossenheit getestet werden.
Mit Blick auf die Fischerei-Krise nach dem endgültigen britischen EU-Austritt sagte er: «Man soll sich nichts vormachen. Wir werden als Europäische Union ständig von den Briten auf unsere Reaktionsgeschwindigkeit und unsere Entschlossenheit getestet werden.»