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Folgen des Brexit Britische Regierung zahlt Fischhändlern Schadensersatz

  • Nachdem Fischer im Regierungsviertel in London für Hilfen demonstriert hatten, knickt die britische Regierung nun ein.
  • Sie zahlt Fischereiunternehmen insgesamt 23 Millionen Pfund Schadenersatz.
  • Exporteure, die von Lieferschwierigkeiten betroffen sind, können bis zu 100'000 Pfund beantragen, wie die Regierung in der Nacht zum Mittwoch mitteilte.
  • Die Finanzhilfen sollen den Verlust der EU-Exporte ausgleichen, den viele Fischer wegen des Brexits haben.

Wegen neuer Zollhürden nach dem Brexit waren viele Händler von Lieferproblemen betroffen. Zahlreiche Lastwagen standen tagelang an der Grenze im Stau – ihre Ware verdarb. Einige britische Fischer landeten ihren Fang in Dänemark an, damit die Ware innerhalb des EU-Binnenmarkts bleibt, den Grossbritannien am 1. Januar verlassen hat.

Mit dem Geld werde die Fischerei- und Aquakulturbranche unterstützt und zugleich die Wirtschaft der Küstengemeinden gestärkt, sagte Umweltminister George Eustice der Mitteilung zufolge. Für den Export von Fisch und Meeresfrüchten in die EU sind unter anderem neuerdings Zollerklärungen, Fangbescheinigungen und Export-Gesundheitsbescheinigungen erforderlich.

Fischereiminister fordert Nachbesserungen

Von Verzögerungen betroffen sind vor allem schottische Unternehmen, da sie den Grossteil der Branche ausmachen. Viele schottische Fischer holen Krustentiere aus dem Meer, deren Hauptabsatzmarkt vor allem Frankreich und Spanien sind.

Die Fischer sind entsprechend vom europäischen Markt abhängig und leiden unter den Lieferproblemen. Der Branchenverband der schottischen Fischer schätzt, dass der Verlust insgesamt eine Million Pfund pro Tag beträgt.

Die Regierung in Edinburgh begrüsst daher die Ankündigung bezüglich Schadenersatz-Zahlungen aus London. Allerdings könnten nicht alle betroffenen Betriebe von der Finanzhilfe profitieren, kritisiert Fischereiminister Fergus Ewing. Er fordert Nachbesserungen.

Probleme gibt es auch in anderen Bereichen. So klagt die britische Schweinebranche, dass Tonnen von Schweineköpfen für die Produktion von Würsten und Pasteten in niederländischen Häfen feststeckten. Die Behörden fordern, dass sie auf Krankheiten getestet werden, wie das Online-Portal «Politics Home» berichtet.

SRF 4 News, 20.01.2021, 10:00 Uhr ; 

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