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Kontroverse um Rettungsschiffe 65 Migranten auf der «Alan Kurdi» dürfen in Malta an Land

  • 65 Migranten auf dem vom deutschen Rettungsschiff «Alan Kurdi» sind auf ein maltesisches Patrouillenboot umgestiegen und am Sonntagabend auf der Insel gelandet, teilte Maltas Armee mit.
  • Die 65 Menschen sollen umgehend auf andere europäische Länder verteilt werden, wie die Regierung in Valletta zuvor nach Gesprächen mit der EU-Kommission und Deutschland bekanntgegeben hatte.
  • Deutschland werde bis zu 40 Personen aufnehmen, sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer.
  • Italienische und maltesische Behörden hatten dem Rettungsschiff «Alan Kurdi» zuerst untersagt, im Hafen von Lampedusa respektive Malta anzulegen.

Das Rettungsschiff der Hilfsorganisation Sea-Eye hatte nach eigenen Angaben am Freitag 65 Menschen von einem Schlauchboot im Mittelmeer gerettet und lag anschliessend in internationalen Gewässern vor der italienischen Insel Lampedusa.

Ein Angebot der libyschen Küstenwache, den Hafen der Stadt Sawija als «sicheren Zufluchtsort» anzulaufen, lehnte Sea-Eye ab. Im Bürgerkriegsland würden Flüchtlinge interniert und den Menschen drohten Misshandlung.

Italien verweigerte Einfahrt

Die «Alan Kurdi» – benannt nach dem dreijährigen syrischen Flüchtlingsjungen, dessen Leiche im Spätsommer 2015 an einem Strand in der Türkei angespühlt wurde – wollte zunächst im Hafen der italienischen Insel Lampedusa einlaufen.

Die italienische Regierung untersagte dem Schiff aber das Anlegen. Am Samstagmorgen hatte Sea-Eye auf Twitter mitgeteilt, die italienische Finanzpolizei sei «persönlich vorbeigekommen», um ein Dekret des Innenministers Matteo Salvini zu überbringen: «Der Hafen ist zu.»

Gespräche mit EU-Kommission

Die «Alan Kurdi» nahm daraufhin Kurs auf Malta. Doch auch die Regierung in Valetta untersagte das Anlegen. Die Entscheidung, die 65 Migranten an Land zu bringen, sei nach «Gesprächen mit der EU-Kommission und der deutschen Regierung» gefallen, erklärte der maltesische Regierungschef Joseph Muscat.

Deutschland wird nun bis zu 40 der jüngst im Mittelmeer geretteten Migranten aufnehmen. Bundesinnenminister Horst Seehofer erklärte am Sonntagabend, dies habe er im «Geiste der europäischen Solidarität» angeboten.

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