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Krise am Golf USA verlegen Truppen nach Nahost – Iran droht mit Vergeltung

  • Im Konflikt mit dem Iran verlegen die USA nach den Angriffen auf saudische Ölanlagen weitere Truppen in den Nahen Osten.
  • «Der Präsident hat den Einsatz von US-Truppen genehmigt, die defensiver Natur sein werden», sagte Verteidigungsminister Mark Esper im Pentagon.
  • Dies geschehe auf Bitten Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate. Es handle sich um eine «moderate» Verstärkung.

«Alles deutet darauf hin, dass der Iran für den Angriff verantwortlich war», sagte Esper. Die Untersuchungen von amerikanischen, saudischen und internationalen Experten hätten ergeben, dass die eingesetzten Waffen aus iranischer Produktion stammten und nicht vom Jemen aus eingesetzt worden seien.

Der Iran dementiert jede Verantwortung für die Angriffe in Saudi-Arabien am vergangenen Samstag. Die von Teheran unterstützten Huthi-Rebellen hatten sich zu der der Tat bekannt. US-Aussenminister Mike Pompeo hatte sie daraufhin der Lüge bezichtigt.

Teheran reagiert umgehend

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Der Iran droht nach der Aufstockung der US-Truppen in Saudi-Arabien mit massiven Vergeltungsschlägen im Falle eines Angriffs. «Sei vorsichtig, eine begrenzte Aggression wird nicht begrenzt bleiben», erklärte der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami. Jeder Angreifer werde zerstört.

Der iranische Aussenminister Mohammad Dschawad Sarif warf der USA vor, mit den jüngsten Sanktionen zu versuchen, die Bevölkerung vom Zugang zu Medizin und Nahrungsmitteln abzuschneiden. «Dies ist gefährlich und inakzeptabel.»

Esper sagte, die militärische Verstärkung in der Region solle auf die Verteidigung gegen Luft- und Raketenangriffe ausgerichtet sein. US-Armeechef Joseph Dunford machte im Pentagon keine Angaben zur Truppenstärke. Er kündigte für kommende Woche weitere Details an.

Esper forderte den Iran auf, seine «zerstörerischen und destabilisierenden Aktivitäten» zu unterbinden und einen «friedlichen und diplomatischen Weg» weiterzugehen. «Tatsache ist, dass die Saudis sowohl mit Drohnen als auch mit Marschflugkörpern angegriffen wurden» und dass sie weiterhin gefährdet seien.

Irans Einkommensquellen abgeschnitten

Trump hatte am Freitag neue Sanktionen gegen den Iran angekündigt und gleichzeitig seinen Kurs der militärischen Zurückhaltung verteidigt. Er könne jederzeit «innerhalb von einer Minute» einen Militärschlag beispielsweise gegen 15 wichtige Ziele im Iran anordnen, sagte Trump im Weissen Haus. Er wolle das aber möglichst vermeiden.

Die US-Regierung verhängte knapp eine Woche nach den Angriffen auf Ölanlagen in Saudi-Arabien neue Sanktionen gegen Irans Zentralbank und Staatsfonds wegen angeblicher Finanzierung terroristischer Aktivitäten. «Wir haben jetzt alle Einkommensquellen des Irans abgeschnitten», sagte Finanzminister Steven Mnuchin. Die USA warnten alle Regierungen, nicht mehr mit Irans Zentralbank zu kooperieren.

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