Seit dem Sommer ist Donald Trump wieder im Dauerwahlkampfmodus. Bei seinen fast 60 Wahlkampfauftritten peitscht er seine Anhängerinnen und Anhänger mit Reizthemen auf. Sein Lieblingsthema der letzten Tage: Einwanderung – die Karawane von Menschen aus Zentralamerika, die Richtung Norden zieht. Schuld an dieser Invasion seien die Demokraten, behauptet Trump.
Prominentester Wahlkämpfer auf demokratischer Seite war zuletzt Ex-Präsident Barack Obama. Er wies unermüdlich auf Falschaussagen der Regierung Trump hin und forderte die Massen auf, die Stimme für eine ehrliche anständige Politik abzugeben.
Wie spinnefeind sich Demokraten und Republikaner derzeit sind, zeigt auch der Slogan des demokratischen Kandidaten John Barrow aus dem konservativen Georgia. Er sei zwar Demokrat, aber er beisse nicht.
Donald Trumps Name steht nicht auf dem Stimmzettel, aber er ist es, der beide Seiten motiviert, an den Wahlen teilzunehmen.
Trump mobilisiert beide Seiten
Obwohl Donald Trump gar nicht zur Wahl steht, sei er vermutlich das Wahlkampfthema Nummer eins, sagt Politologieprofessor Aubrey Jewitt von der University of Central Florida: «Donald Trump ist eines der grössten Themen, wenn nicht das grösste Thema. Sein Name steht nicht auf dem Stimmzettel, aber er ist es, der beide Seiten motiviert, an den Wahlen teilzunehmen.»
Noch nie haben so viele US-Bürger ihre Stimme schon vor dem eigentlichen Wahltag abgegeben. Die Wahlbeteiligung dürfte höher sein als bei früheren Zwischenwahlen. «Diese Wahl scheint eher eine nationale Wahl zu sein, weil Trump derart polarisiert.» Trump mobilisiere nicht nur seine Anhänger, sondern auch seine Gegner sagt Politologe Jewitt.