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Migration übers Mittelmeer Athen stoppt Asylanträge von Migranten auf dem Seeweg

  • Griechenland stoppt vorübergehend Asylanträge von Migrantinnen und Migranten, die über den Seeweg aus Nordafrika einreisen. 177 Abgeordnete stimmten dafür, 74 dagegen.
  • Die Behörden setzen Ankömmlinge fest und führen sie in ihre Herkunftsländer zurück. Die Massnahme gilt zunächst für drei Monate.
  • Die Regierung will damit Schleuser abschrecken und die Route schliessen. Die politische Opposition und UNHCR kritisieren den Schritt.

Die konservative Regierung in Athen begründet den Asylstopp mit der stark gestiegenen Zahl ankommender Migranten, insbesondere auf der Insel Kreta. Allein in den vergangenen Wochen seien Tausende Menschen aus Libyen angekommen – ein Anstieg von 350 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Mann in Uniform spricht mit sitzender Gruppe von Menschen.
Legende: Lösung oder nur Drohkulisse? Über den Seeweg von Nordafika nach Griechenland einreisende Migrantinnen und Migranten sollen in Rückführungslagern gesammelt und dann wieder in die Heimtasländer zurückgeführt werden. Reuters/Nicolas Economou

Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis spricht von einer notwendigen Massnahme. Sie soll Schleuser abschrecken.

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis unterschreibt ein Dokument am Tisch.
Legende: «Der Weg nach Griechenland wird geschlossen – das ist die Botschaft an die Schleuser», sagte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis während der Parlamentsdebatte. Reuters/Jeenah Moon

Die Opposition und das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR kritisieren den Asylstopp hingegen scharf als Verstoss gegen die Menschenrechte. Sie befürchten, dass Schutzsuchende illegal zurückgewiesen werden.

Die Rückführung von Migranten gestaltet sich in der Praxis oft schwierig, da viele Herkunftsstaaten nicht kooperieren.

SRF News, 11.07.2025, 16 Uhr ; 

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