- Die Schweizer Botschaft in Sudans Hauptstadt Khartum hat ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt.
- Damit könne die Sicherheit des Personals gewährleistet werden, teilte das Aussendepartement (EDA) mit.
- Auch die Programme der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) laufen zwar weiter – allerdings unter erschwerten Bedingungen.
Der Militärputsch im Sudan hat für das Leben der Mitarbeitenden der Botschaft und des Deza-Teams Folgen. Sie müssen mit mehr Sicherheitseinschränkungen leben. Die Demonstrationen gegen den Militärputsch konzentrieren sich vor allem auf die Hauptstadt Khartum, wo sich auch die Schweizer Botschaft befindet.
In Khartum befindet sich auch das Schweizer Koorperationsbüro für die Entwicklungszusammenarbeit im Sudan. Die USA und die Weltbank haben nach dem Putsch ihre Hilfe sistiert.
Sicherheitslage wird stetig analysiert
Die Deza engagiert sich vor allem in der Region Darfur im Westen des Landes, in der Region Süd-Kordofan im Süden des Landes an der Grenze zu Südsudan sowie in der Region Gedaref im Osten des Landes, an der Grenze zu Äthiopien und Eritrea.
«Das Deza-Team der Schweizer Botschaft ist mit den humanitären Organisationen vor Ort in Kontakt und verfolgt die Lage laufend», teilte das EDA weiter mit. Eine Einstellung der humanitären Programme zugunsten der notleidenden Bevölkerung sei bisher nicht vorgesehen.
Im laufenden Jahr finanziert die Deza im Sudan Programme und Projekte im Umfang von rund 9 Millionen Franken. Dazu gehören Beiträge an das IKRK sowie an Organisationen der UNO wie das Welternährungsprogramm, das UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sowie an Projekte von internationalen Nichtregierungsorganisationen. Das EDA rät von nicht zwingenden Reisen in den Sudan ab. Von Reisen in einzelne Regionen des Landes rät das Departement ganz ab.
Telefon und Internet teilweise eingestellt
Das Militär hatte am Montag vergangene Woche mit einem Putsch die Macht in dem nordostafrikanischen Land übernommen und den Ausnahmezustand ausgerufen. Seither blockieren die Behörden immer wieder das Telefonnetz und das Internet. Teilweise war auch der Flughafen in Khartum geschlossen.
Am Samstag folgten Proteste gegen den Putsch in Dutzenden Städten, die von der Demokratiebewegung organisiert wurden. Das Militär ging mit Gewalt gegen die Demonstranten vor – mehr als zwölf Personen wurden getötet.