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Militärputsch in Burma Sonderbeauftragte für Burma: «Blutigster Tag seit Machtübernahme»

Die UNO-Sonderbeauftragte für Burma – offiziell Myanmar genannt – die Bernerin Christine Schraner Burgener, spricht von 38 Getöteten an einem Tag.

Die Gewalt gegen Demonstrantinnen und Demonstranten in Burma – offiziell Myanmar genannt – hat eine neue Stufe erreicht. Die UNO bezeichnet den gestrigen Tag als den schwärzesten seit dem Militärputsch am 1. Februar. Die UNO-Sonderbeauftragte Christine Schraner Burgener nennt mehrere Gründe dafür: «Polizisten haben offenkundig unbewaffnete freiwillige medizinische Helfer zusammengeschlagen.»

Christine Schraner Burgener

Vorsteherin des Staatssekretariates für Migration

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Christine Schraner Burgener ist seit Anfang 2022 Vorsteherin des Staatssekretariats für Migration (SEM). Zuvor war die Diplomatin Schweizer Botschafterin in Thailand (2009-2015) und – als erste Frau auf diesem Posten – Botschafterin in Deutschland (2015-2018). Von 2018 bis 2021 amtete sie als UNO-Sondergesandte für Myanmar.

Und: «Ein Kundgebungsteilnehmer wurde aus kaum einem Meter Distanz erschossen, obschon er sich zuvor nicht dagegen gewehrt hatte, abgeführt zu werden.» Die Sicherheitskräfte setzten inzwischen scharfe Munition ein.

Ein Kundgebungsteilnehmer wurde aus kaum einem Meter Distanz erschossen, obschon er sich zuvor nicht dagegen gewehrt hatte, abgeführt zu werden.
Autor: Christine Schraner Burgener UNO-Sonderbeauftragte
Christine Schraner Burgener trägt halblanges, braunes Haar und posiert hier 2015 als Botschafterin in Berlin
Legende: Es war der bisher blutigste Tag seit dem Putsch der Militärs, beklagte Christine Schraner Burgener auf einer Videopressekonferenz am UNO-Sitz in New York. Nach ihren Informationen starben 38 Menschen, als Sicherheitskräfte das Feuer auf Gegner der Junta eröffneten. Keystone/Archiv

Die UNO-Sonderbeauftragte erhält zurzeit täglich um die 2000 Nachrichten und unzählige Videobotschaften aus dem Land. Sie steht in Kontakt mit gewählten, aber abgesetzten Parlamentariern. Burmesinnen und Burmesen seien verzweifelt. «Sie hoffen inständig darauf, dass die internationale Gemeinschaft etwas unternimmt.»

Deeskalation trotzdem möglich

Schraner Burgener, die am Freitag dem UNO-Sicherheitsrat in einer nicht-öffentlichen Sitzung rapportieren soll, hält trotz allem eine Deeskalation für möglich.

Voraussetzung sei massiver Druck möglichst aller UNO-Mitgliedsländer auf das Regime: «Alle denkbaren Mittel sind einzusetzen, um eine Rückkehr zum demokratischen Prozess zu erzwingen.»

Denn noch foutiere sich die Junta um jegliches Einlenken. Als sie gegenüber Regimevertretern vor drohenden Sanktionen warnte, erhielt sie die saloppe Antwort: «Wir sind an Sanktionen gewöhnt und haben sie in der Vergangenheit stets überlebt.»

HeuteMorgen, 04.03.2021, 06:00 Uhr

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