- Ein Angreifer hat am Freitag eine Polizistin in der Nähe von Paris brutal mit einem Messer ermordet.
- Der Angreifer wurde von der Polizei getötet.
- Die Ermittler gehen von einem Terrorakt aus. «Im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus geben wir nicht klein bei», reagierte Präsident Emmanuel Macron.
Die Frau wurde ersten Erkenntnissen nach von dem Mann bei einem Kommissariat hinterrücks angegriffen und Berichten nach mit dem Messer attackiert. Sie starb noch am Tatort. Die Tat weckt in Frankreich böse Erinnerungen. Das Land wird seit Jahren von islamistischen Anschlägen erschüttert – dabei starben mehr als 250 Menschen.
Im Oktober wurde ganz in der Nähe der Lehrer Samuel Paty von einem Islamisten brutal ermordet – er wurde enthauptet. Die Tat hatte international grosses Entsetzen ausgelöst. Kurze Zeit später schlug ein Angreifer in einer Kirche in Nizza zu und tötete dort drei Menschen mit einem Messer. Es gibt auch immer wieder brutale Angriffe islamistischer Extremisten auf die Polizei.
Der Ablauf der Tat und die Äusserungen des Täters seien Gründe, warum die Anti-Terror-Ermittler übernommen hätten, sagte Anti-Terror-Staatsanwalt Jean-François Ricard am Tatort. Die Frau sei «feige» ermordet worden. Ricard nannte keine Details. Medien zufolge soll der Frau die Kehle durchgeschnitten worden seien. Bei dem Täter soll es sich um einen Mann aus Tunesien handeln, der den Behörden zuvor nicht bekannt war.
Gemäss der Nachrichtenagentur AFP wurden im Zuge der Ermittlungen drei Menschen festgenommen. Sie stammen demnach aus dem Umfeld des 36-jährigen Tatverdächtigen. Es ist bei Terrorermittlungen in Frankreich üblich, dass Menschen aus dem Umfeld von Verdächtigen für Befragungen in Polizeigewahrsam genommen werden.
Premierminister Jean Castex eilte nach der Tat sofort zum Tatort. Er erinnerte an brutale Anschläge im Pariser Umland wie die blutige Attacke auf Lehrer Paty. «Ich möchte allen Französinnen und Franzosen sagen, dass unsere Entschlossenheit, gegen alle Formen des Terrorismus zu kämpfen, intakt ist», sagte er. Präsident Macron schrieb auf Twitter, dass die Polizeimitarbeiterin «Stéphanie» hiess. Das Land stehe an der Seite ihrer Familie, ihrer Kollegen und der Polizei.
Die Tat ereignete sich am frühen Nachmittag in der Gemeinde Rambouillet gut 60 Kilometer von Paris entfernt. Die Stadt mit ihren rund 26'000 Einwohnerinnen und Einwohnern gilt als friedlich.