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Nach Waffendeal mit Russland Erdogan will Trump in Rüstungsstreit umstimmen

  • Die Türkei hat den Kauf des russischen Raketenabwehrsystems S-400 nach den Worten von Präsident Recep Tayyip Erdogan abgeschlossen.
  • «Es ist ein abgeschlossener Deal», sagte Erdogan am Mittwochabend bei einer Veranstaltung seiner AKP-Partei in Ankara.
  • Erdogan will drohende Sanktionen der USA wegen des Rüstungsgeschäfts mit Russland abwenden. Der türkische Präsident werde deshalb mit Donald Trump vor dem G20-Gipfel Ende Juni seine Argumente telefonisch darlegen.

Kurz vor der Erklärung Erdogans hatte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar gegen das Vorgehen der USA protestiert. Washington will die Türkei bei einem Festhalten am S-400-Deal mit Russland als Gegenmassnahme vom F-35-Kampfjetprogramm der USA ausschliessen.

Ein solcher Ausschluss widerspreche dem «Geist des Bündnisses» zwischen den beiden Ländern, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Mittwoch während eines Besuchs in Aserbaidschan.

USA sieht Interessen bedroht

Die Türkei hat sich bisher dezidiert zu dem mit Russland vereinbarten Kauf des Raketenabwehrsystems S-400 bekannt. Die USA sehen dies als Bedrohung. Washington argumentiert, dass Russland über die in der Türkei installierten Raketen an Daten über die Fähigkeiten der neuen F-35-Tarnkappenflugzeuge gelangen könnte.

In einem am vergangenen Freitag veröffentlichten Schreiben hatte der geschäftsführende US-Verteidigungsministers Patrick Shanahan seinen türkischen Kollegen Akar über die geplanten Massnahmen informiert, um die türkische Teilnahme an dem Programm ab Ende Juli auszusetzen.

Wir haben vom ersten Moment an gesehen, dass der Ton nicht dem Geist des Bündnisses entspricht.

Zwar drücke der Brief die Erwartung aus, eine Lösung zu finden, sagte Akar. Aber: «Wir haben vom ersten Moment an gesehen, dass der Ton nicht dem Geist des Bündnisses entspricht.» Die Türkei werde in den kommenden Tagen eine Antwort vorbereiten.

Er werde mit Shanahan bei einem Treffen der Nato-Verteidigungsminister Ende Juni in Brüssel zusammenkommen, sagte Akar. Zudem würden die beiden am heutigen Donnerstag miteinander telefonieren.

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