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Nach zwei Abstürzen Boeing räumt Probleme mit Software ein

  • Der US-Flugzeughersteller Boeing hat ein Softwareproblem bei Maschinen des Typs 737 Max eingeräumt.
  • Man arbeite an einer «Verbesserung der Software», teilte Boeing mit.
  • Das Software-Update solle «in den nächsten Wochen» in der 737-MAX-Flotte erfolgen

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Boeing 737 Max bleibt in einigen Ländern am Boden
Aus 10 vor 10 vom 11.03.2019.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 54 Sekunden.

Konkret geht es um ein Programm zur Fluglagestabilisierung (MCAS), bei dem es durch falsche Sensordaten zu Problemen kommen kann. Boeing betonte, dass die Piloten «immer in der Lage sind, die Flugkontrolle manuell ausser Kraft zu setzen». Die 737 Max sei «ein sicheres Flugzeug».

In den vergangenen Monaten habe Boeing ein verbessertes Kontrollprogramm entwickelt, um «ein bereits sicheres Flugzeug noch sicherer zu machen», teilte das Unternehmen mit. Am Sonntag war zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Monaten eine fast fabrikneue Maschine dieser Art in Äthiopien abgestürzt.

Umstrittenes System zur Fluglagestabilisierung

Einen direkten Bezug zu dem in Äthiopien abgestürzten 737-Max-Flieger stellte Boeing nicht her, sprach den Angehörigen der 157 Todesopfer jedoch ganz am Ende des Statements Anteilnahme aus.

Die Überarbeitung der Software erfolgte Boeings Mitteilung zufolge im Zuge des im Oktober in Indonesien abgestürzten Lion-Air-Flugs 610 und werde in den kommenden Wochen bei sämtlichen 737-Max-Maschinen installiert.

Das umstrittene MCAS-System war nach dem Absturz, bei dem 189 Menschen ums Leben kamen, schwer in die Kritik geraten. Laut Unfallermittlern drückte der Bordcomputer die Nase des Flugzeugs automatisch immer wieder nach unten, während die Crew versucht habe, sie nach oben zu steuern.

Viele 737 Max bleiben am Boden

Die US-Luftfahrtbehörde FAA verhängt zunächst kein Startverbot für die Maschinen. «Diese Untersuchung hat gerade erst begonnen und uns liegen bislang keine Daten vor, um Schlussfolgerungen zu ziehen oder Massnahmen zu ergreifen», teilte die FAA mit.

Nach China und Indonesien verbannt nun auch Singapur vorerst alle Maschinen des betroffenen Typs aus seinem Luftraum. In Singapur dürften vorübergehend keine Flugzeuge dieses Modells starten oder landen, teilte die Luftfahrtbehörde des südostasiatischen Landes mit. Sie begründete dies damit, dass «in weniger als fünf Monaten» zwei Boeing 737 Max abgestürzt seien.

Wie Ethiopian Airlines und Cayman Airways will auch die grösste mexikanische Fluggesellschaft Aeroméxico ihre sechs Maschinen des Typs so lange am Boden lassen, bis nähere Informationen zur Absturzursache vorliegen. Ähnliches gilt in Argentinien für fünf Maschinen der Gesellschaft Aerolíneas Argentinas und in Brasilien für sieben Maschinen der Gesellschaft Gol.

Auch Australien will den Flugzeugtyp vorerst stoppen und hat alle Maschinen des US-Flugzeugbauers vom Typ 737 Max aus seinem Luftraum verbannt. Es handle sich um eine «vorübergehende» Massnahme, bis weitere Informationen über die Sicherheitsrisiken verfügbar seien, erklärte die Flugaufsichtsbehörde CASA.

Boeing-Aktien in Turbulenzen

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Der zweite Absturz einer Boeing 737 Max 8 binnen Monaten sorgte für wachsende Zweifel an der Sicherheit des Flugzeugtyps und machte Anleger nervös. Die Aktien des US-Luft- und Raumfahrtriesen schlossen am Montag mit einem Minus von 5,4 Prozent. Zum Auftakt des US-Handels war der Kurs zunächst um über 13 Prozent gesunken, so dass zeitweise mehr als 30 Milliarden Dollar an Börsenwert eingebüsst wurden.

Indiens Jet Airways hat fünf baugleiche Maschinen. Dort hiess es, die Flugzeuge seien derzeit nicht in Betrieb. In Südafrika erklärte Comair, die vor Ort British-Airways-Flüge betreibt, eine Ende Februar erhaltene Boeing 737 Max 8 werde zunächst nicht eingesetzt.

Andere Airlines wie Norwegian und die US-Fluggesellschaft United erklärten hingegen, die Maschinen seien sicher und blieben weiter in Betrieb. Schweizer Fluggesellschaften nutzen derzeit keine Boeing 737 Max 8.

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