Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

UNO-Generalversammlung Leere Ränge bei Netanjahus Rede

Israels Regierungschef betonte den Kampf seines Landes als Kampf gegen Gefahren durch islamistischen Extremismus.

Leere Ränge bei Netanjahus Rede: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat Tag vier der UNO-Generaldebatte in New York eröffnet. Zu Beginn seiner Rede gibt es Proteste im Sitzungssaal. Dutzende Diplomaten hatten den Sitzungssaal verlassen. Sie gingen aus Protest in langen Schlangen aus dem Raum. Dieser war am Freitagmorgen (Ortszeit) zu Beginn der Sitzung ohnehin nur spärlich gefüllt. Netanjahu wartete mit stoischem Blick am Podium den Protest ab und erhielt währenddessen auch vereinzelten demonstrativen Applaus, vor allem aus Israels Delegation. Während seiner ersten Worte gab es weitere Zwischenrufe.

Netanjahu zu Angriff gegen Iran: Netanjahu hat die von den USA unterstützten Angriffe auf das iranische Atomprogramm verteidigt und eindringlich vor einer atomaren Bewaffnung des Irans gewarnt. Die «iranische Terrorachse» habe den Frieden in der Welt, die Stabilität der Region und die Existenz Israels bedroht. Netanjahu dankte US-Präsident Donald Trump ausdrücklich für dessen Unterstützung bei den Angriffen im Juni. Iran dürfe niemals eine Atomwaffe bekommen. Man habe das Atomwaffen- und Raketenprogramm vollständig zerstört.

«Israel kämpft Ihren Kampf»

Box aufklappen Box zuklappen

Israel sieht sich nach den Worten seines Regierungschefs Benjamin Netanjahu in einem Kampf gegen islamistischen Terror, den das Land nicht nur für sich bestreite. «Israel kämpft Ihren Kampf», sagte Netanjahu in einer Rede. Dabei bezog er sich auch auf Bundeskanzler Friedrich Merz. Dieser habe die Wahrheit gesagt, als er nach dem israelischen Angriff auf den Iran gesagt habe, dass Israel «die Drecksarbeit für uns alle» erledige. Weiter sagte Netanjahu, US-Präsident Trump verstehe besser als jeder andere Staatschef, «dass Israel und Amerika einer gemeinsamen Bedrohung gegenüberstehen».

Israel hat in einem Grossangriff auf den Iran Atomanlagen der Islamischen Republik Iran zerstört sowie führende Militärs und Atomwissenschaftler getötet.

Netanjahu zu Gaza-Krieg: Der Einsatz im Gazastreifen soll so schnell wie möglich beendet werden, so der Premier. Die letzten Überreste der radikal-islamischen Hamas hätten sich in Gaza-Stadt verschanzt. An die noch verbliebenen Geiseln gewandt sagte Netanjahu: «Wir vergessen Euch nicht, wir bringen jeden von Euch nach Hause.» Die Hamas forderte er auf, die Waffen niederzulegen und alle Geiseln freizulassen. «Wenn Ihr das tut, werdet Ihr leben. Wenn nicht, wird Israel Euch jagen.»

Mann.
Legende: Netanjahu warnte in seiner Rede vor den Gefahren für Israel. Keystone/Richard Drew

Netanjahu zum 7. Oktober: Netanjahu erinnerte an den Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei wurden laut israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet und 251 Geiseln festgenommen. Von diesen befinden sich demnach noch 48 im Gazastreifen, die meisten davon sind allerdings tot. «Ein Grossteil der Welt erinnert sich nicht mehr an den 7. Oktober. Aber wir erinnern uns», sagte Netanjahu. Er habe deshalb um den Gazastreifen riesige Lautsprecher anbringen lassen, die mit seinem Mikrofon verbunden seien, in der Hoffnung, dass die Entführten ihn hörten.

Netanjahu zum Vorwurf des Völkermords: Benjamin Netanjahu weist den Vorwurf des Völkermords als haltlos zurück. Israel werde beschuldigt, die Menschen im Gazastreifen gezielt hungern zu lassen. Tatsächlich versorge Israel sie jedoch mit Lebensmitteln. Wenn es an Nahrung fehle, dann weil die radikal-islamische Hamas diese stehle.

Mann.
Legende: Israel führe einen Kampf gegen mehrere Terrororganisationen. Keystone/Richard Drew

Netanjahu zu Palästinensischer Autonomiebehörde: Der israelische Ministerpräsident bezeichnete die Palästinensische Autonomiebehörde als «durch und durch korrupt». Er habe seit Jahrzehnten Versprechungen über eine Reform der Behörde gehört, die jedoch nie umgesetzt worden seien. Die anhaltende Ablehnung eines jüdischen Staates durch die Palästinenser sei es, was den Konflikt seit über einem Jahrhundert antreibe.

Netanjahu zu Gründung von Palästinenserstaat: Netanjahu nennt die Gründung eines Palästinenserstaates «puren Wahnsinn». Dies nach dem 7. Oktober zu tun, sei so, als würde man Al-Kaida nach dem 11. September einen Staat in der Nähe von New York City geben, sagt er vor der UNO-Vollversammlung. «Wir werden das nicht tun.» Israel werde nicht zulassen, dass westliche Staaten ihm einen «Terrorstaat» aufzwängen.

SRF 4 News, 26.9.2025, 16 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel