«Nicht noch einmal ein Sommer ohne Festivals!» Das sei einer von elf Millionen Gründen, um durchzuhalten. Mit solchen TV-Spots ruft die belgische Regierung die Bevölkerung auf, sich weiterhin stark einzuschränken.
Alle Läden und Restaurants sind geschlossen. Seit einem Monat gilt eine nächtliche Ausgangssperre, Homeoffice-Pflicht, generelle Maskenpflicht sowie alternierender Schulunterricht in Halbklassen. Dies habe es Belgien erlaubt, ein Katastrophenszenario abzuwenden, erklärte der Leiter der belgischen Corona-Taskforce, Philippe De Backer.
Weitere Wochen der Einschränkungen
Gewiss, die Infektionszahlen in Belgien sinken stark, auch die Zahl der Spitaleintritte und der Menschen, die auf Intensivstationen behandelt werden, geht zurück. Aber frühestens in einem Monat wird Belgien wieder Infektionszahlen kennen, die so tief liegen wie zu Beginn der zweiten Welle im September.
Restaurantbesitzer und Detailhandel rufen trotzdem nach Lockerungen. Zu früh – darum die Durchhalteparolen. Lang und gefährlich sei die Rückkehr von der Bergspitze, warnte der Sprecher des Krisenzentrums. Die gute Nachricht kaschiert also eine schlechte: Die Bevölkerung muss sich auf lange Wochen einstellen, in denen das öffentliche Leben auf ein Minimum reduziert bleibt.
Die Regierung wird 11 Millionen Argumente benötigen, das zu rechtfertigen.